Various – Keb Darge And Little Edith’s Legendary Rockin‘ R&B

R&B, VÖ: September 2010

Zu Beginn sei an alle interessierten Leser die Frage gestellt, was erwartet einem auf der neuen Collection von Keb Darge And Little Edith? Im Gesamten gesehen nichts anderes, als eine großartige Sammlung rarer, beinahe vergessener R&B Songs aus den 50er und 60er Jahren. Überhaupt ist dieser Trend nicht mehr nur ein laues Süppchen, sondern vielmehr eine wachsende Szene aus Großbritannien, die speziell im Underground-Segment für Furore sorgt. Immer häufiger steigen Funk Djs vom Sound der 70er auf die ursprünglichen Klänge des frühen R&B der 50er und 60er Jahre um. Aber selbst die Szene im Underground ist nicht die Einzige, die sich mit der damaligen Musik intensiv auseinandersetzt, auch in diesem Sommer wurde die Musik auf Großevents, wie dem Waysne Hemmingway Vintage Festival vor hunderttausenden Zuhörern gespielt. Doch wär ist selbst dieser Szene immer einen Schritt voraus? Natürlich Keb Darge. Nicht umsonst haben sich dessen Veröffentlichungen über die letzten zehn Jahre mehr als 200.000 verkauft.

Es soll an dieser Stelle keine Werbung gemacht werden, aber mit Keb Darge und seiner neuen Sammlung ausgesuchter Tracks kann man nichts verkehrt machen. Von Harold Jackson zu Little Ike über Artie Wilson und Johnny Guitar Watson ist alles vertreten, was aus dieser Zeit Rang und Namen hatte. Mit viel Soul, Funk, Jazz und einer großen Portion Tanzbarkeit schickt uns Keb Darge mit seiner Partnerin Little Edith auf Zeitreise und es fällt spätestens nach der dritten Nummer überhaupt nicht mehr schwer, sich die tanzenden Menschen um 1950 vorzustellen. Das Parkett muss geglüht haben, die Füße schmerzten am nächsten Tag und wir fragen uns, wo ist diese ehrlicher Sound im 21. Jahrhundert geblieben? Die Menschen sehnen sich nach den scheinbar einfachen Zeiten und verknüpfen diese Gedanken mit der herrlich beschwingten Musik, die regelmäßig auf Tanzbarkeit im Londoner Madame Jo Jo’s geprüft wird. „I look into the sea of smiling faces on the dance floor every Saturday night at Madame Jo Jo’s, and get a feeling that somehow this music has saved these people from a false and dreary nightlife“, heißt es dort aus dem Munde von Darge.

Wo die Highlights auf der Kollektion versteckt sind, bleibt dieses Mal jedem selbst überlassen. Wir konnten uns nicht entscheiden, fanden alles wunderbar treffend, die Zusammenstellung wurde aus einem Guss gefertigt und am Ende beschreiben die untenstehenden Worte auf dem Cover doch schlussendlich alles: „A Collection of Ultra Rare Black Rockers From the 50s and Early 60s“.

8.0