The Fume – Rock’n’Roll Ain’t A Seasonal Thing

Pop, VÖ: Mai 2013

Das Trio von The Fume aus Göteburg macht kein Geheimnis um die eigenen Einflüsse. ‚ Rock’n’Roll Ain’t A Seasonal Thing ‚ lautet dementsprechend sehr passend Ihr Albumtitel und auch das eröffnende Stück ‚ Living For The Weekend ‚ spricht einem direkt aus der Seele. Musikalisch servieren uns The Fume einen fleischfressenden und quallmenden Rock’n’Roll-Punk á la The Hives. Kein Wunder also, dass die drei Herrschaften erst kürzlich in Skandinavien mit der Band aus Fagersta auf Tournee gehen durften. Aber The Fume sind keine jüngeren Kopien (OK. Vielleicht manchmal ein kleines bisschen), sondern in erster Linie eine Gruppe, die Slade, Roxy Music und Bolan in Ihren 31:39 Minuten huldigen. Es soll uns nichts ausmachen, die Songs poltern meist als messerwetzender Garage-Rock hemmungslos und unverbraucht durch anarchistische Strukturen. Ihre Musikalität ist straff und grausam, aber nur selten komplex. ‚ Rock’n’Roll Ain’t A Seasonal Thing ‚ soll schließlich in erster Linie unterhalten und genau das steuern The Fume auch zu der eigenen Rock’n’Roll Party bei.

The Hives hätten sicherlich nichts dagegen gehabt, wenn Ihre letzte Platte ‚ Lex Hives ‚ mehr nach dem Debüt von The Fume geklungen hätte. ‚ Lex Hives ‚ war uninspirierend und über die (fast) gesamte Länge eine fade Angelegenheit. “we have to release the album so we have some more songs to play live.” So muss Sättigung in bildlicher Form aussehen. Nun gut. The Hives können es sich nach zehn Jahren unglaublicher Erfolge leisten, The Fume stehen dagegen am Anfang Ihrer Karriere und müssen sich erst noch profilieren. Da eilt nichts. Viele Gruppen wurden erst nach der zweiten Veröffentlichung über die Grenzen des eigenen Landes bekannt. Mit ‚ Rock’n’Roll Ain’t A Seasonal Thing ‚ könnte es unter günstigen Bedingungen ähnlich laufen. Noch gleichen sich die einzelnen Tracks zu häufig, zu selten beanspruchen die wilden und gewaltigen Riffs die alleinige Vormachtsstellung, kaum versuchen sich die Songs gegenseitig in Ihrer Genialität zu übertrumpfen.

Man spürt es aber über die halbe Stunde permanent – die Sehnsucht danach scheint nicht weit entfernt von der Realität zu liegen. Alleine an der Umsetzung muss noch gefeilt werden, damit daraus beim nächsten Mal eine vollkommene Rockplatte mit Alleinstellungsmerkmale entstehen kann. Ansonsten ist ‚ Living For The Weekend ‚ der unwiderstehliche Kickass-Rock’n’Roll, an dem sich The Fume orientieren sollten.

6.3