Nick Hakim – Will This Make Me Good

Rock, VÖ: Mai 2020

Nachdem Nick Hakim für sein Debütalbum „Green Twins“ großes Lob erhalten hat, ist er mit dem zweiten Album „Will This Make Me Good“ zurück, das brillante Momente zeigt und das Talent des in Brooklyn lebenden Künstlers im Song-Arrangement in den Vordergrund rückt. Die größten Highlights des Albums wechseln zwischen den beiden Kernklängen von Dream Pop und gefühlvollen R&B mit einem Hauch von Indie-Rock und Elektronik. „QADIR“ ist Hakim’s verstorbenem Freund Qadir Imhotep West gewidmet und eine Erinnerung daran, sich bei seinen Lieben zu melden und diese nicht zu vernachlässigen. Die zweite Single „CRUMPY“ ist ein leuchtendes Beispiel für Hakim’s außergewöhnliches Songwriting und thematisiert den Umzug von seiner Heimatstadt Washington D.C. nach Brooklyn.

 

Auf „Vincent Tyler“ überarbeitet er eine zarte Soul-Melodie, die erstmals 2018 veröffentlicht wurde, zu einer unheimlichen, niederfrequenten R&B Nummer. Obwohl die Originalversion von „Vincent Tyler“ ein „einfacheres Hören“ sein mag, ist diese neue Version möglicherweise gewagter und lohnender. In dem Lied sehen wir eine Gruppe von Menschen in eine Gasse, nachdem sie Schüsse gehört hatten, und dort letztlich eine Leiche finden (angeblich inspiriert durch die Ermordung eines Vincent Tyler in Hakim’s Heimatstadt Washington D.C. im Jahr 2007). Hakim erzählt diese Geschichte in unkomplizierten Zügen, aber sein vielschichtiger Gesang übt eine wahnsinnige Faszination aus. „All These Instruments“ ist eine zarte Folk-Soul-Andacht, die Hakim gemeinsam mit seinem Bruder Danny geschrieben hat, während uns das bereits erwähnte „Crumpy“ in eine zeitgenössische, lockere Indie-Rock-Form eintauchen lässt.

 

Leider schieben viele der Songs Hakim’s Gesänge beiseite, was ein wenig weh tut – da Hakim’s Stimme wirklich viel zu bieten hat. So sind seine Gesänge in der Mischung nicht besonders präsent, stattdessen lässt er die Instrumentierung und Soundeffekte sprechen und so neigen im Vergleich einige Tracks dazu, den Fokus zu verlieren, wie das geschäftig klingende „WTMMG“. Auch wenn die Magie seines Debüts fehlen mag, so zeigt das zweite Album, dass er immer noch voller Ideenreichtum und Potenzial steckt.

7.0