Thee Oh Sees
Wie ein Blick durch einen beschlagenen Rückspiegel, hinter dem sich Vergangenheit, Wahnsinn und verzerrte Gegenwart überlagern, wühlt sich der Klangkosmos von Thee Oh Sees durch die eigene Geschichte – nie linear, immer unter Strom. In Help brennt die Euphorie wie ein platzender Stromkasten; rohe Gitarren, schiefe Hallräume, ein Rausch der Befreiung. Doch schon in Carrion Crawler / The Dream wird die Energie dunkler, aggressiver, als würde der Überschwang ins Fiebrige kippen. Face Stabber ist dann kein Album mehr, sondern ein Angriff: wütend, zersetzend, vollkommen entgrenzt. Und was sich in Castlemania scheinbar beruhigt – schrullige Träumereien, psychedelischer Slapstick – entpuppt sich als surrealer Drift, schillernd und schräg. Doch in Abomination Revealed At Last kippt alles endgültig ins Unheimliche: Die Gitarren nur noch Silhouetten, der Gesang ein Dämon mit Spott in der Kehle. Eine Band, die einst tanzen ließ, schleudert nun aus dem Off – und es klingt, als würde sie dabei grinsen.
 
   
			 
       
  
 
       
  
 
       
  
 
       
  
 
       
  
 
       
  
