Miike Snow – Happy To You

PopRockSynth Pop, VÖ: März 2012

Ihren Namen haben Miike Snow vom japanischen Regisseur Takashi Miike übernommen. Ihr erstes Album war ein flauschiges und höchst vergnügliches Werk voller Höhen und Tiefen. Die neue Platte ‚ Happy To You ‚ startet mit dem Eröffnungsstück ‚ Enter The Joker’s Lair ‚ ähnlich stark wie im Jahr 2009 und vollführt mit dem sprunghaften Schlagzeug, der wippenden Elektronik und der allgemeinen Präferenz für herumwandernde Melodien zwischen Bleeps und Bloops ein klares Leitbild für das gesamte Album. Lykke Li leiht ihre Stimme dem Song ‚ Black Tin Box ‚ und einige andere Songs, wie ‚ Devil’s Work ‚, ‚ The Wave ‚ und ‚ Bavarian #1 (Say You Will) ‚ bieten Streicher- und Blechblasinstrumente an. Wie viele andere Dance / Electro-Pop Alben können Posaune, ein französisches Horn, ein Flügelhorn, Schlagzeug und Streichquartette anbieten?

Man darf es bereits in der ersten Albumhälfte festhalten, dass ‚ Happy To You ‚ stufenlos kohärenter und wesentlich innovativer als das Debüt produziert wurde. Liebevoll entdecken wird im weiteren Verlauf Inspirationen im Überfluss, wirbelnde, euphorische und chaotische Hymnen wie im Stück ‚ Vase ‚, dazu schlurfende Beats und besten Elektro-Pop, der mit schizophrenen Synthies ausgestattet wurde. Es mag der Hit fehlen, ein Song wie ‚ Animal ‚, und auch klingt es schlussendlich nur solide und wenig unspektakulär, doch Miike Snow hatten davor keine Angst die Dinge so anzunehmen, wie sie nunmal sind. Wir erleben hier die unmittelbaren Auswirkungen und hören am Ende eine angenehme Überraschung, die Miike Snow zudem (als netten Nebeneffekt) aus deren festsitzender Nische mit gelegentlichen Momenten der Brillanz befreien kann.

6.3