Adam Green – Minor Love

Indie Pop, VÖ: Januar 2010

Wenn Adam Green für etwas bekannt ist, dann für seine zahlreichen Hits, verpackt in mittelmäßigen Langspielern. Und in dessen Zuge auch die damit verbundene Beständigkeit. Eine umfassende Ausdehnung die auch Ihre breitgefächerten Kreise um die neue Platte ‚ Minor Love ‚ schlingt inklusive der neuentdeckten romantischen Ader von Adam Green. Es ist mittlerweile das sechste Studioalbum des Mitgründers der Anti Folk Gruppe The Moldy Peaches und es tut wahrlich gut, endlich auf das arrogante Gehabe und die frauenfeindlichen Referenzen verzichten zu dürfen. Denn auf ‚ Minor Love ‚ nimmt der New Yorker davon Abstand und stellt mit dem Opener ‚ Breaking Locks ‚ die Weichen, wie auf den meisten seiner früheren Alben. Es ist einfach, geht direkt in die Ohren und misst sich mehr oder weniger nur an der stimmlichen Qualität von Green. Ähnlich gestrickt verlaufen auch die beiden nächsten Stücke ‚ Give Them A Token ‚ und ‚ Buddy Bradley ‚ mit begleitenden Trommeln aus dem Hintergrund.

Und dienen wohl in erster Linie als festes Grundgerüst seiner Stimme, die wieder einmal in unbestrittener Art und Weise auf ganzer Linie überzeugen kann. Selbst wenn die Vocals als erworbener Geschmack gesehen werden dürfen, denen es noch nie gelungen ist, auf kompletter Bandbreite den Hörer für sich einzunehmen. Aber es ist nüchtern betrachtet auch vollkommen nebensächlich. Hier bestimmen zärtliche Melodien das Geschehen, Melodien die mit Sicherheit neue Fans gewinnen könnten und den Anfang machte daraus der Titel ‚ What Makes Him So Bad ‚, der als kostenloser Download auf seiner Seite angeboten und mit den Worten versehen wurde, den Gesamteindruck der restlichen Tracks am Besten wiedergeben zu können. Von dem her ist es nur fair und angemessen, dem im Nachhinein nichts entgegen zu setzen. ‚ Stadium Soul ‚ ist eine entspannte Angelegenheit mit spärlichen Einsatz der Synthies, verglichen zu den restlichen Stücken, die mit dringlicheren Einsatz der Drums um die Ecke marschieren. Offenbar versuchte Green bewusst eine Vielzahl unterschiedlicher Instrumente in ‚ Minor Love ‚ einzubauen und das auch in Mithilfe diverser Musiker.

In dieser Hinsicht hat Adam Green wirklich einen sehr guten Job gemacht. Es wirkt trotz der oftmals langweiligen Passagen durchgehen stimmig und entschlossen. Bestes Beispiel ist ‚ Oh Shucks ‚ in dem Green wirklich einmal zeigt wozu er im Stande ist, wenn er sich denn in der richtigen Stimmung befindet. Insgesamt gehört die neue Platte von Green nicht unbedingt zu seinen Besten, man sollte aber auch nicht den Fehler begehen und vollkommen auf ‚ Minor Love ‚ verzichten. Denn dafür gibt es schlussendlich doch zwei Hände voll mit reizenden Momenten zu entdecken.

6.1