Tokyo Police Club – Forcefield

Indie Rock, VÖ: März 2014

Tokyo Police Club hatten Ihren Ruhm. Dieser findet sich irgendwo zwischen 2007 und 2009. Denn bereits mit der Platte ‚ Champs ‚ ein Jahr später, verflüchtete sich der Ruhm für das Quartett aus Newmarket, Ontario, und was danach blieb, war erstmal eine sehr lange Auszeit. Es dauerte also knappe vier Jahre, bis Tokyo Police Club endlich ein neues offizielles Studioalbum verkündeten und seit letzten Freitag ist dieses mit Namen ‚ Forcefield ‚ also auch in Deutschland erschienen. Was man nun natürlich immer gerne in solchen Situationen schreibt: Die lange Pause schien begründet. Jedoch nicht weil die neuen Songs so überzeugen klingen, sondern vielmehr deshalb, weil auch die stille Zeit der letzten Jahre nichts bedeutendes im Sound der Herrschaften verbessern konnte. Als ersten Vorgeschmack gab es die Single ‚ Hot Tonight ‚ im Januar auf die Ohren. ‚ Hot Tonight ‚ war der gewollte Radio-Hit und ist das, was ‚ Juicebox ‚ einst für die Strokes darstellen musste.

“We just wanted to write choruses,” so die Worte von Keyboarder Graham Wright und dieses Ziel haben sie auch konsequent umgesetzt. “I need a countdown when the fire is high/ Sitting on the curb and it’s hot tonight,” Aber dahinter ist eben dann leider nicht mehr viel zu finden und so führt auch der Titel ‚ Forcefield ‚ in die Irre. Denn dieser möchte keinen Trend folgen, Tokyo Police Club hüllten sich stets in Isolation und ließen die unzähligen musikalischen Trends kommentarlos vorüberziehen. Aber man spürte es schon bei ‚ Champs ‚ und ‚ Forcefield ‚ unterstreicht den Gedanken: Das Quartett hat sich nun den vorherrschenden Trends angeschlossen und liefert auch gleich noch die passende Soundkulisse. Das neue Album klingt von Anfang bis Ende flach, glänzend, makellos und pocht zugleich auf unnachgiebige Natürlichkeit. Ja es passt in die Compact-Disc-Ära und lässt Musikliebhaber ekeln.

Man möchte eigentlich auch gutes über den Tokyo Police Club und deren neuen Songs schreiben, das dringliche Bedürfnis verspürt man letztlich bei jeder neuen Platte und so lässt sich zumindest über die ausstrahlende Sympathie der Band nicht streiten. Sänger und Bassist David Monks grinst einmal mehr für ein rießengroßes Stück Melone, während überschwängliche Melodien den Takt bestimmen und damit auch den einstigen Hochgeschwindigkeits-Gitarren-Pop deutlich in die Schranken weißen. Und damit wäre man auch wieder bei der Musik. Tokyo Police Club haben ihre Pop-Sensibilität erhöht und nutzen dazu bewährte Formeln auf Kosten der geliebten Eigenheiten. Tja, schlussendlich ist ‚ Forcefield ‚ eine unspektakuläre und solide Sache. Nicht mehr und nicht weniger…

6.0