Ada Lea – What We Say In Private

Indie PopIndie RockPop, VÖ: Juli 2019

Das Debütalbum von Ada Lea ist eine vereinheitlichende und erforschende Erfahrung, die sich nahtlos zwischen einer Ode an das Leben und den Grenzen, aus denen wir uns befreien wollen, mischt. Das Debüt ist auch paradox; Sonne und Mond, Dunkel und Licht. Die Texte bieten eine seidige Nuance des menschlichen Zustands, in dem dieser Zustand Verzweiflung ist. Ihr Klang ist zart und einzigartig, sanft und düster. Es deutet auf Verzweiflung hin, während ihre wachsende Lyrik durch die Klanglandschaft der Platte tanzt, die am besten als Dark Disco beschrieben werden könnte. Das düstere Gitarrensolo, das „Wild Heart“ mit Lea’s Engelsgesang einnebelt, wird schon bald zu einem sich überlappenden Wasserfall, der ein friedliches Klangchaos verursacht und letztlich einer melodischen Auflösung Platz macht.

Ada Lea’s Musik ist eine Fusion aus feierlichen Akustikgitarren, kriegerischen Verzerrungen, verzerrten Saxophonen und unbeständigen Temposchwankungen. Zuweilen führen ihre Tendenzen sie in Richtung des gemäßigten Terrains von Wilco, während sie bei anderen eine wilde Wut auslöst, die an PJ Harvey oder Angel Olsen erinnert. Ada Lea schafft einen Raum für eine Vision von Indie-Rock, die sowohl hell als auch launisch, feurig und introspektiv ist. Ein dröhnendes Summen verstummt im eröffnenden Song „Mercury“, während eine entschlossene E-Gitarre die Zügel übernimmt. Dann verschiebt sich das Tempo, das Summen lässt nach und wir bleiben mit einer feierlichen Basslinie zurück, die gegen Lea’s wackeligen Gesang antanzt. Sowohl das Arrangement als auch ihre Stimme schwanken zwischen Aggression und Trauer.

Neben ihrer musikalischen Ausbildung ist Lea auch eine experimentelle visuelle Künstlerin und es ist offensichtlich, dass sie aus diesem Handwerk eine der markantesten Platten des Jahres geschaffen hat. So wie die Instrumentierung auf dieser Platte mit sich selbst im Krieg zu stehen scheinen, so ist es auch mit dem Rest des Albums. Aber letztlich ist es Lea’s Bereitschaft, mit ihrer eigenen Verletzlichkeit zu ringen und das Album damit zu seinen höchsten Gipfeln zu führen.

9.8