The Jordan – Nowhere Near The Sky

Pop, VÖ: Februar 2023
Van der Leeuw ist jetzt THE JORDAN, und ihr Debütalbum NOWHERE NEAR THE SKY ist ein düsterer Neuanfang. Es ist ein nachdenkliches und – an manchen Stellen – wunderschönes Hörerlebnis, mit Blitzen von Portishead, Bat for Lashes und Lana Del Rey.

Van der Leeuw war früher als Caro Emerald bekannt, die vor etwa einem Jahrzehnt großen Erfolg hatte, als sie jazzige Gesänge über Hip-Hop-Pop sang. Ihr zweites Album war 2013 eine Nummer eins in Großbritannien, während ihr Debüt drei Jahre zuvor in ihrer Heimat Niederlande zum am längsten laufenden Chartstürmer aller Zeiten wurde und einen jahrzehntealten Rekord von Michael Jackson’s „Thriller“ schlug. Aber Emerald ist nicht mehr, und alle Spuren von sonniger Exotik sind mit ihr verschwunden. Van der Leeuw ist jetzt The Jordan, und ihr Debütalbum „Nowhere Near The Sky“ ist ein düsterer Neuanfang. Das eröffnende Stück „The Room“ gibt den Ton für ein Projekt an, das Welten von ihrem bisherigen Material entfernt ist; eine Klavierballade, auf der sie sich in eine üppige, intime Klanglandschaft lehnt und von Eskapismus und Sinnlichkeit singt.

Zwischen Klängen und Stilen hin- und herspringend, mit Elementen von Trip-Hop und Folktronica, ist „Nowhere Near The Sky“ eine Befreiung, mit Melodien wie „I’m Not Sorry“ und „Naked In The Sun“, die es der Musikerin ermöglichen, die Vergangenheit loszulassen, während „Catwalk“ und „Someone New“ den Blick in die Zukunft und eine neue Lebensweise annehmen. Neben den bisher veröffentlichten Singles gibt es im Rest des Albums noch viele weitere Highlights zu entdecken. Die neue Single „Waste Me“ ist besonders markant, ein Cocktail aus Electro-Rock-Punch, cineastischem Ausmaß und Desert-Noir-Country-Twang. “There is nothing like feeling wasted. Feeling overlooked, unseen, unlistened to. But who is to blame? There’s really only one person. And one way out“, so die Worte von The Jordan.

Durchsetzt mit stimmungsvollen Zwischenspielen, sieht man auf dem Album auch, wie sie die Kraft ihrer Wiedergeburt bekräftigt und erklärt, dass ihre früheren Schwächen der Vergangenheit angehören („You Will Never Make Me Cry Again“). Vorbei ist der Jazz, der Swing, die lateinamerikanischen Rhythmen, der Rockabilly, die stark stilisierte Garderobe. An ihrer Stelle: totale Offenheit und ungeschminkte Wahrheit, Gesang reiner und kraftvoller als alles, was sie zuvor aufgenommen hat. Es sind Trip-Hop- und folktronische Texturen, die ihre Stimme in Magie und Mysterium hüllen, und ein Songwriting, das nach Jahren des Zweifels und unterdrückter Gefühle endlich den Schleier fallen lässt.

8.0