Meg Baird – Don’t Weigh Down the Light

Folk, VÖ: Juni 2015
Die Stimme von MEG BAIRD klingt so kraftvoll und eisklar wie eh und je. In Kombination mit dem lässigen Jammy-Vibe einiger Instrumentalpassagen erinnern diese luftigen Harmonien an einige der folkigeren Aspekte von Popol Vuh.

Auf „Don’t Weigh Down the Light“, dem zweiten Soloalbum von Meg Baird, erleben wir eine Transfusion wunderschöner, ununterbrochener Melodien, die wie eine Appalachen-Bergbrise durch die Luft rauscht. Wände aus Hackbrett, akustischen und elektrischen 12-Saiten und Klavier weisen den Weg, während andere Instrumente so weit hinten in der Mischung gestimmt sind, dass wir einen Kompass brauchen würden, um sie zu finden. Was wir mit Meg Baird’s „Don’t Weigh Down the Light“ haben, ist eine echte Post-Folk-Platte, gefärbt im akustischen Sound der englischen und kalifornischen Folkbewegungen der späten 1960er und frühen 70er, aber nicht besonders wissenschaftlich oder exzentrisch. Es wedelt nicht mit den Händen, um sich abzuheben oder um einen Akt der Reklamation oder des Trotzes zu signalisieren. Es hat seine eigene Anmut und Disziplin.

Inspiriert von ihrem Umzug nach San Francisco nach einem Jahrzehnt in der Stadt der brüderlichen Liebe, beschreibt sie es als „a leaving record“. Als sie sich nach langen Arbeitsstunden bei einer gemeinnützigen Umweltorganisation zu Hause hinsetzte, dachte sie über Veränderungen auf persönlicher und globaler Ebene nach. “I was struck over and over with themes of memory and forgetting,” sagte sie. “What stays and fades away.” Alle 11 Original-Songs entspringen einem starken, kontrollierten Geduldskern. “New light, even though you left me hanging. I stayed up all night just to see what would happen,” singt Baird in „Past Houses“. Die sanfte, direkte Schönheit ihres Gesangs wird seit langem mit der englischer Sängerinnen wie Sandy Denny verglichen, aber auch in der Musik steckt viel Kalifornien.

Dieses Album, das im Bauer Mansion Studio geschnitten und von Eric Bauer und Bob Marshall gemischt wurde, bietet einen Kontrast zu früheren Ausflügen, da Baird selbstbewusst genug ist, mehrere Instrumente zu spielen, wobei sie nur von ihrem langjährigen Mitarbeiter Charlie Saufley (Hexadic) begleitet wird. Wie der Pre-Release-Track „Counterfeiters“ zeigt, ist dies eine spinnenartige und sehr subtile Sammlung. Die Zwei-Akkord-Progression in diesem Song stammt direkt aus Neil Young’s „Down by the River“, obwohl sie mit gezupften Akustikgitarren, einem ohnmächtigen Slide hier und da und einem gut genutzten Hall, der Baird’s Raum und Textur verleiht, die klagende, schöne Stimme in den Mittelpunkt rückt. 

Ihre Stimme ist viel disziplinierter als auf jedem vorherigen Album und verleiht ihr Kraft und Tiefe. Bei wiederholtem Hören fühlt sich „Don’t Weigh Down the Light“ trotz dynamischer und instrumentaler Ökonomie in seiner melodischen Raffinesse und seinen artikulierten, poetischen Texten fast üppig an. Es baut sorgfältig – kreativ und emotional – auf allem auf, was Baird bisher erreicht hat.

7.7