Lower Dens – The Competition

PopSynth Pop, VÖ: September 2019

Die Indie Pop Band Lower Dens aus Baltimore ist nunmehr nur noch ein Duo, bestehend aus Jana Hunter und Nate Nelson. Zusammen haben Sie mit „The Competition“ ihre viertes Studioalbum veröffentlicht. Trotz der Halbierung bewahrt der Gesang von Jana Hunter eine konstante melancholische Mystik im Herzen des oszillierenden Synthesizer-Beats der Band. Oft im Vergleich zu anderen Gruppen aus Baltimore, wie beispielsweise Beach House, haben sich Lower Dens mit der Behandlung von gesellschaftlichen Problemen eine deutliche Abgrenzung zu ihren Zeitgenossen sichergestellt. In dieser Hinsicht zeigt sich „The Competition“ konsequent und konzentriert sich auf die Rolle des kapitalistischen Systems und der sozialen Netzwerke bei der Förderung eines unterdrückenden Zustands oberflächlicher Rivalität.

 

Der schroffe Hauch an Verzerrungen und nachhallenden Melodien, mit dem die Band einst begann, wurde gestrafft und mit geschärften Gitarrenlinien, deutlich abwechslungsreicheren Gesängen und strahlenden Synthesizern ausstaffiert. Das vierte Album verdoppelt sich im Zuge der Halbierung zu maximalem Synthie-Pop und reduziert die verträumte Rockband-Natur ihrer Vergangenheit auf ein Flüstern. Dank der Bandgründerin und Haupt-Songschreiberin Jana Hunter und ihrem Multiinstrumentalisten Nathaniel Nelson wirken die Songs nun direkter.

Schlagzeugbeats werden eher so gespielt, als wären sie programmiert, Synth-Patterns verweben sich und alle Elemente arbeiten im Gleichschritt miteinander, um als Hintergrund für Hunter’s langsam abrollende Melodien zu dienen. Dennoch: So inspirierend Hunter’s Texte auch sein mögen, ihre Musik bietet selten genug Energie, um wirklich zu befriedigen. „The Competition“ ist vielleicht das am leichtesten zugängliche Album von Lower Dens, aber die besten Momente sind jene, wenn die Band langsamer wird und ihren Sound zurücknimmt.

6.3