Als Ganzes konzipiert, ist LOOK UP SHARP ein einzigartiges Prisma, in dem sich Licht, Ton und Konzept in allen Winkeln biegen. Ein zutiefst persönliches, aber unendlich zuordenbares Album von CARLA DAL FORNO.
Mit „Look Up Sharp“ veröffentlicht die in London lebende Australierin Carla dal Forno ihr zweites Album auf dem Label Forced Exposure. Carla dal Forno ist Songwriterin und Multiinstrumentalistin, die uns auf „Look Up Sharp“ eine gelungene Kombination aus direktem Spektralpop und luftigen Instrumentals liefert. Mit einem basslastigen, digitalen Glanz ist es zugleich eine Anspielung auf die Post-Punk- und New-Wave-Dunkelheit der 80er Jahre. Dal Forno hat bereits deutlich gemacht, dass sie in der Lage ist, emotional resonante Klanglandschaften zu kreieren. Die Platte ist geprägt von emotionalen Rückzügen und der Taubheit des Alltags.
Dies gilt insbesondere für das weitgehend instrumentale „Leaving for Japan“, dessen leicht pastorale Lieblichkeit sich bei der Einführung ihres Gesangs sanft in eine Finsternis verwandelt. Sie behält ihre lockere Beziehung zum Genre bei, indem sie sich auf Trip-Hop, Ambient und Post-Punk stützt, aber der Produktionsstil geht weg von der minimalen Intimität ihres Debüts und hin zu einem saubereren, expansiveren Sound. Ebenso beginnt „No Trace“ mit einem hypnotischen Arrangement, das im weiteren Verlauf in ein etwas langwieriges, psychedelisches Ende übergeht. Hat sich musikalisch nicht so viel verändert, so sehen wir dagegen einen großen Sprung im Songwriting.
Insbesondere bei Songs wie „I’m Conscious“ und dem wirklich lustigen „So Much Better“. Sie haben die besondere Fähigkeit, oft einfache Bilder zu präsentieren, diese aber mit emotionalem Gewicht zu bereichern. „Look Up Sharp“ erforscht einen unglaublich emotionalen Raum in spärlich geschichteten Atmosphären und glänzt mit der Fähigkeit zur Zurückhaltung.