Jamie Cullum – The Pursuit

JazzPop, VÖ: November 2009

Jamie Cullum ist englischer Pop und Jazz-Pop Singer-Songwriter, Pianist, Gitarrist und Schlagzeuger. Eine Menge Zeug und eine beachtliche Karriere die Ihren Startpunkt im Jahr 1999 mit der Debütplatte ‚ Heard It All Before ‚ legte. Der internationale Durchbruch sollte allerdings erst mit dem zweiten Werk ‚ Pointless Nostalgic ‚ im Jahr 2002 folgen. Eine rauchige Stimme und stampfende Klaviermelodien von amerikanischen Klassikern hin zu zeitgenössischer Popmusik. Natürlich hätte es damals auch in die andere Richtung gehen können, schließlich ist das ein riskanter Weg mit der einbrechenden Isolation jeden Genres. Allerdings gelang es Cullum in seinen Stücken stets den roten Faden zu finden, mit dem er die verschiedenen Stile in wunderschöner Manier zu einem ansehnlichen Gemälde pinselte. Ein Bild das mit dem dritten Werk ‚ Twentysomething ‚ nichts an seinem Farbenglanz verlieren musste und Ihm den dritten Platz in den UK Charts verschaffte. Erst mit ‚ Catching Tales ‚ verloren die Pigmente an Ihrer strahlenden Stärke, vielleicht auch durch die lange Zeit an der Sonne. Doch was man Jamie Cullum wohl nie vorhalten kann, er würde sich eines Tages auf seinen mühsam verdienten Lorbeeren ausruhen. Denn das macht er dementsprechend auch nicht auf seinem neuesten Album ‚ The Pursuit ‚.

Der großartige Jazz-Popper spielt wieder einmal die komplette Skala seiner musikalischen Vielfältigkeit aus, spielt mit den feinen Melodien und zeigt seine ungelogene Liebe zu Balladendichtungen. Das ist auch die Eigenschaft was Jamie Cullum so erfolgreich gemacht hat. Seine Ehrlichkeit, die tiefe Verwurzelung zum Jazz und einfach das liebt, das er schlussendlich zu seinem Beruf werden ließ. Das Album wurde in den unterschiedlichsten Örtlichkeiten aufgenommen. Mal in der Wohnung von Cullum in London, dann samt seinem Klavier, Orchester und Horn Aufnahmen aus Michael Jackson’s Thriller in Los Angeles. Das lateinische ‚ You And Me Are Gone ‚ vermittelt ein Live Feeling mit viel Handclaps und Bongos, sowie dem unbestrittenen Markenzeichen von Cullum: Den schlitternden Vocals und knackigen Klaviereinlagen. Insgesamt gehört die neue Platte ‚ The Pursuit ‚ wohl zu seiner experimentellsten Arbeit. „Okay, are we ready?“ Oh ja. Das sind wir mehr als je zuvor. Er testet seine Möglichkeiten aus, provoziert abrupte Schnitte, Up-Front Drums und Percussions, Techno-Riffs und erfrischende Rhythmen.

‚ Not While I’m Around ‚ ist eine beruhigende Ballade aus Sweeney Todd und trotzdem, der unbeschreiblichen Höhepunkt bleibt am Ende ‚ Don’t Stop The Music ‚ von Rihanna. Wo sonst könnte man sich die kochende Stimmung in einem Nachtclub besser vorstellen, dazu das Klirren der Gläser an der Theke, als auf ‚ Don’t Stop The Music ‚. Abschließend darf frei von jeglicher Lüge gesagt werden das ‚ The Pursuit ‚ ein erfrischend ehrgeiziges Album geworden ist. Es spielt mit der Vergangenheit und den vorliegenden Pop Referenzen in einer erfreulichen Missachtung, Dinge auf Sicherheit zu spielen.

7.9