Crystal Fighters – Cave Rave

Indie RockRock, VÖ: Mai 2013

Die Aufregung und leichte Ungeduld der Crystal Fighters ist seit den letzten Wochen deutlich spürbar. Sebastian Pringle, Gilbert Vierich, Graham Dickson, Mimi Borrelli, Laure Stockley, Andrea Marongiu und Eleanor Fletcher können die Veröffentlichung nicht mehr erwarten, beschenkten uns deshalb in regelmäßigen Abständen mit neuen Tracks, Remixen und beglückten uns Anfang der Woche mit einem ersten Album-Prelisting auf YouTube (ausgenommen wir Deutschen) und einer anschließenden Nachreichung über SoundCloud (danke Ihr Crystal Fighters!) und jetzt, am heutigen Tage, folgte die Album-Premiere zu ‚ Cave Rave ‚ bei Muzu.tv und die darin enthaltende Spielfreude zwischen offenherziger Weitsicht und manischer Tanzbarkeit konnte niemand hier im Raum umgehen. Die Britisch-Spanische Band eröffnet Ihr zweites Album mit dem Stück ‚ Wave ‚ und erzählen darin über das Leben auf Erden, suchen unseren kollektiven Platz im Universum und glauben an weitere physische Welten abseits der uns bekannten Planeten.

Musikalisch geht es wieder erfrischend bis hinreißend zur Sache, ‚ La Calling ‚ bietet sich dann als zweite Nummer an, die Knochen für uns mit typischen Lo-fi tropischen electro-Beats aus dem eigenen Körper zu schütteln, während ‚ You & I ‚ als lebhaftes rhythmisches Schwergewicht mit ungetrübter Leichtigkeit und akustischen Instrumentierungen durch einen wunderschönen Sommertag galoppiert. In ‚ Separator ‚ glitzern uns plötzlich flirrende Synthies zu schweren Gitarren entgegen und nach einem sehenswerten Auftakt verzetteln sich die Crystal Fighters dann leider im Refrain. Man könnte mit wohlwollenden Worten von einer absichtlichen Zerstörung sprechen. Schade bleibt es trotzdem. The Futureheads hätten dort sicherlich gerne wirkungsvoll ausgeholfen. Mit spanischen Akzenten und einem unvermittelten Refrain beschert uns die Gruppe Ihren heimlichen Höhepunkt in ‚ No Man ‚. Es ist eine wundervolle Betäubung der Sinne und zugleich eine Reflexion an all die guten und schlechten Erinnerungen, die wir einst getan oder erlebt haben.

Einen „normalen“ Track präsentieren uns die Crystal Fighters mit ‚ Bridge Of Bones ‚ und auch wenn dieser gelungen ist, so wollen wir doch nicht hoffen, dass es ein zukünftiger Schwerpunkt im musikalischen Werdegang der Band werden könnte. War ‚ No Man ‚ noch der zögerliche Versuch große Hymnen stimmungsvoll in den abendlichen Sonnenuntergang zu schicken, so lässt das Kollektiv in ‚ Love Natural ‚ nichts mehr anbrennen. Ein kräftiger Schuss zaubert bunte Farbklekse an den Himmel, presst positive Emotionen und ein ekstatisches Gelage in eine überschäumende Euphorie für den ewigen Moment der Glückseligkeit. ‚ Are We One ‚ bleibt dagegen als stampfende Dance-Nummer ein bisschen blass und so verabschieden sich dann auch die Crystal Fighters mit zwei unaufgeregten Stücken und erzählen über den letzten: „The longest track on the album, but honestly I want it to go on forever. From the outset this track invites you in with the folk-electro-crossover sound that I now feel at home with.“

Und überhaupt lassen einmal mehr die weiblichen Gesänge dieses – wie auch alle anderen Stücke – zu etwas ganz besonderem werden. Überzeugendes und kurzweiliges Zweitwerk einer außergewöhlichen Band.

6.2