Chelsea Wolfe – Pain Is Beauty

ExperimentalFolk, VÖ: September 2013
Dichte, reiche musikalische Einflüsse prägen dieses Mal die Welt der CHELSEA WOLFE. Es gibt breite und unverwechselbare Einflüsse aus verführerischem Gothic-Rock, Psych-Folk und Post-Punk, während die Hinzufügung von Synthesizern und sequenzierten Beats eine expansive Mischung aus ihren letzten drei Alben schafft.

Die aus Sacramento stammende Chelsea Wolfe hat einen einzigartigen Sound. In ihrer Gothic-Mischung stecken Tropfen Industrial Rock, eine Prise Melodrama, ein paar Spritzer Synthpop und ein halbes Pfund kräftiger Folk. Sie gibt zu, von Black Metal, Doom- und Drone-Musik sowie skandinavischem Folk beeinflusst zu sein, was wahrscheinlich ihre Stilvielfalt erklärt. Es ist ein starkes Gebräu, das sie besitzt, bestehend aus brodelnder Dunkelheit und glamourösen Untertönen, ähnlich wie bei der Opernfanatikerin Zola Jesus aus Wisconsin. Wolfe’s hypnotisierende Geräusche lassen sich oft nur schwer einem bestimmten Etikett zuordnen, doch ihre Tendenzen zum Gothic-Folk kommen deutlich zum Vorschein; Sie webt einen spröden, unheimlichen Klangteppich, der aber auch intim und gefühlvoll ist; Es gibt einen deutlichen Mangel an Leere, was schön ist.

Es gibt breite und unverwechselbare Einflüsse aus verführerischem Gothic-Rock, Psych-Folk und Post-Punk, während die Hinzufügung von Synthesizern und sequenzierten Beats eine expansive Mischung aus ihren letzten drei Alben schafft. Dies wird beim eröffnenden Track „Feral Love“ sofort deutlich, dessen stark verhallten Basslinie den krachenden Gitarren und einem zuckenden Beat Platz macht. Die Albumsingle „The Warden“ nutzt ihren Techno-Beat und die Gangmandoline, um einen schicken, internationalistischen City-Beat-Sound zu kreieren – die ultimative Mischung aus Venice, Miami Vice und japanischen Videospielmusiken der 90er Jahre. Wolfe’s Final Fantasy fängt jedoch gerade erst an, denn die unheimlichen Synthesizer und unheimlichen, unterirdischen Gesangseffekte von „Sick“ und „Kings“ rufen postapokalyptische Untertöne von Horrorfilmen der 70er Jahre hervor.

Wolfe’s unverständlicher Gesang neigt dazu, der Stimmung zuliebe auf eine lyrische Botschaft zu verzichten, aber die erhaben berauschende Kraft ihrer Melodien hat Gewicht. Manchmal erinnert ihre Stimme an Marissa Nadler, eine Seelenverwandte, die ebenfalls Verbindungen zu Folk und Metal in sich trägt. Wolfe singt mit Überzeugung, basierend auf Themen wie Natur, Abstammung und gequälter Liebe. „The Waves Have Come“, eine epische, hautbewegende, achtminütige Ballade mit durchdringenden hohen Streichern, ist eine Reise voller Schrecken und Trauer und der intensivste Moment der Platte – gesungen aus der verliebten Perspektive einer Überlebenden einer Naturkatastrophe, inspiriert durch das äußerst tödliche Erdbeben und den Tsunami in Japan vor zwei Jahren. Der Schlusstrack „Lone“ ist eine Reminiszenz an das letzte Album, ein ruhiger Akustiksong.

So wie es aussieht, ist Chelsea Wolfe eine dieser Künstlerinnen, die man schätzen muss, ein erhabenes Talent, das eine außergewöhnliche Stimme hat. Ein wahre Künstlerin von Integrität, die von der unverdienten Masse noch entdeckt werden muss.

7.9