The Brunettes – Structure & Cosmetics

Indie Rock, VÖ: Juli 2007

Hört man den Namen The Brunettes das erste Mal wird unweigerlich der Gedanke einer Frauenband wach gerufen. Aber wie so vieles im Leben täuscht man sich auch hier und wird bei genauerem Hinsehen festellen, das auf dem Cover Jonathan Bree und Heather Mansfield abgedruckt wurden. Die beiden Neuseeländer gibt es zwar schon des längeren und zwei Platten stehen auch schon auf dem Konto, aber erst mit Ihrem neuesten Werk ‚ Structure And Cosmetics ‚ folgte der große Sprung über den Teich. Mit im Gepäck befinden sich neun Songs, das mag nun erstmal wenig klingen, aber mit einer Spielzeit von knappen vierzig Minuten liegen die Brunettes damit gut im Durchschnitt. Die Platte selber klingt dabei zu jeder Zeit gut durchdacht und man merkt die viele Arbeit die darin steckt. Vieles dagegen lässt sich schon über den Titel des Albums sagen, denn die beiden Neuseeländer setzen genau hier Ihre Prioritäten an, klare Strukturen, eine glatt polierte Oberfläche in der unsaubere Stellen kurzerhand abgedeckt werden.

Damit folgt bei den Brunettes auch ein kleiner Imagewechsel, klar die Haarfarbe bleibt gleich, aber zu den früheren Platten wurden die Songs umgestellt. Von den fuzzy, drei Minuten Perfektionen früherer Tage ging man über zu stilisierten, freilaufenden Landschaften die gerade zu Anfangs einige Gewöhnungszeit voraussetzen werden. Der Opener ‚ Brunettes Against Bubblegum Youth ‚ mit seinen Handclaps, den Bläsern, dichtgedrängten Gesang und den heulenden Gitarren ist stellvertretend der Titelsong für alle weiteren der Neuseeländer. Alles läuft wie aus einem Guss, selbst die Synthesizer fallen nicht aus der Reihe und mit dem nächsten ‚ Stereo (Mono Mono) ‚ wird genau dieser große Sound weitergenutzt. Das Liebeslied klingt wie ein Gespräch zwischen Bree und Mansfield, wenn die beiden je einen Kanal besetzen. Wie Ebbe und Flut wechseln die beiden im regelmäßigen Takt Ihre Zeilen und klingen dabei noch ungemein charmant.

Die Melancholie spielt auf der dritten Platte eine nicht unwesentliche Rolle, die besonders auf ‚ Her Haiagami Set ‚ eine übergeordnete Rolle spielt. Typisch für den Brunettes Sound klingt dabei aus Mansfield Stimme alles aus weiter Ferne. ‚ Structure And Cosmetics ‚ ist dabei größtenteils ein stimmungsvolles Album geworden wie ‚ If You Were Alien ‚ mit seinen „Sha la la la la la la“ eindrucksvoll unterstreicht. Doch leider wird das Ganze mehr als nur einmal durch schwache Momente unterbrochen. Die Brunettes schaffen es zwar auch auf Ihrer dritten Platte nicht auf ganzer Länge zu überzeugen, aber die kunstvolle Studioproduktion und teilweise verzwickten Lyrics auf ‚ Structure And Cosmetics ‚ machen das Ganze trotzdem zu einem beeindruckenden Werk. Schade ist nach wie vor die Tatsache, dass die beiden Neuseeländer sich von Ihrer Vergangenheit fast gänzlich verabschiedet haben. Dennoch, Sie ziehen Ihr eigenen Vorstellungen durch, halten sich an Ihrer Grundsätze und solange die Haare nicht gebleicht werden darf man unbesorgt den Klängen von Bree und Mansfield weiterhin lauschen.

6.0