The Black Keys – Let’s Rock

Rock, VÖ: Juni 2019
LET’S ROCK fühlt sich wie ein bewusster Rückzug aus dem Rampenlicht an, wo THE BLACK KEYS sowieso schon immer ein wenig fehl am Platz wirkten. Ehrgeizig? Nein. Wirksam? Kaum.

Das 9. Studioalbum von Dan Auerbach und Patrick Carney wurde in Nashville aufgenommen ist das erste gemeinsame Album nach fünf Jahren. Zugleich passt es ziemlich gut in das Jahr 2019 hinsichtlich verzerrter Gitarrenlinien. Nilufer Yanya. The Amazons. The Raconteurs. Fünf Jahre nach ihrem letzten Album haben sich The Black Keys wieder auf das Wesentliche konzentriert. Sie haben die subtilen Beugungen und lackierte Psychedelia von „Turn Blue“ überwunden. Bei „Let’s Rock“ dreht sich alles um einfache Rhythmen und nuschelnde Refrains.

Blues, Garage und Old Soul bleiben das Fundament des Sounds der Gruppe, Jam-Exzesse wurden gegen übersättigte Fuzz-Gitarren und überlappende Gesänge getauscht. Nur zwei Songs auf „Let’s Rock“ drohen die Vier-Minuten-Marke zu knacken: „Walk Across the Water“ schwebt auf einem psychedelischen Wirbel, während das knallbunte „Get Yourself Together“ schneller zum Ziel kommt. Diese geballte Kürze lässt Rhythmen und Harmonien in Kombination mit dem geradlinigen Rock-Sound kaum übersehen und bietet entsprechend wenig Spielraum für Entdeckungen. 

Leider brechen The Black Keys zu keinem Zeitpunkt wirklich aus, es fehlt das Flair, mit dem das Duo in jüngeren Jahren noch so glänzten. Das soll nicht wehmütig und nostalgisch klingen, aber den Vergleich muss sich natürlich jede Band gefallen lassen. Ja es rocken all diese glühenden, versickernden Sounds nicht mehr so hart und heftig wie das erste Album der Black Keys, aber „Let’s Rock“ hat eine ansprechende Leichtigkeit in der Ausführung und in Anbetracht der Zeit, ist es eine durchaus solide Veröffentlichung.

6.0