ef – Mourning Golden Morning

PopRock, VÖ: April 2010

Zu welcher Zeit passt es am Besten, sich die neue Platte von Ef anzuhören? Natürlich, es ist auch dieses Mal nicht schwer zu erraten: Es sind die frühen Morgenstunden, eine Zeit wo die meisten Menschen noch friedlich schlummernd in Ihren Betten verweilen, die Luft noch die letzten Fetzen der Dunkelheit mit sich herumschleppt und die Temperaturen für diese Jahreszeit eigentlich zu kalt erscheinen. In dieser Zeit spielt das neue Werk ‚ Mourning Golden Morning ‚ von den drei Männern aus Göteborg, Schweden. Melancholisch und in einer eigentümlichen Kälte bewegen sich die langsamen Takte zu ‚ Escapade 1 ‚ stetig nach Vorne, entziehen sich der Müdigkeit, inhalieren die feuchte Morgenluft und wandern schließlich weiter in das erhebene ‚ Sons Of Ghosts ‚. Ef spielen modernen Post-Rock, haben mit ‚ Mourning Morning Golden ‚ Ihr drittes Studioalbum veröffentlicht und kreieren auch dieses Mal wunderschöne Melodien in langsamen und beruhigenden Akkorden.

Zu jedem Augenblick gleitet die Band mühelos durch steigende und fallende Tonlagen, beschleunigen oder verlangsamen die Geschwindigkeit und schließen wie in ‚ Sons Of Ghosts ‚ in bombastischen und epischen Szenarien. Es sind fließende Momente, treibende Stücke vereinen sich zu etwas Großem und enden meist in herzzereißenden Streicher.- und Blechbläser Arrangements. ‚ K-141 KYPCK ‚ stapft dagegen gleich von Beginn durch eine schwüle Hektik, stößt sich dabei an ängstlichen Gitarren- und Bass-Riffs und verblüfft den Hörer im organisierten Chaos mit eleganten Bildern in durchbrechender Herrlichkeit. Die Stimmbänder von Ef kommen dann wieder auf ‚ Longing For Colors ‚ zum Einsatz und verzücken mit sanften Paarungen zwischen weiblichen und männlichen Vocals. Es ist der Beginn einer neuen Traumlandschaft, worin stets neue entspannende Bilder weit vorne am Horizont eingeträufelt werden und weich auf uns zu gleiten.

‚ Mourning Golden Morning ‚ erzeugt ehrfurchtgebietene Emotionen, erinnert an verstorbene Vergangenheiten und verirrt sich dabei nicht selten mit großen Schritten in der Progression. Es mag nicht alles perfekt auf der dritten Platte sein, doch die Stärken von Ef werden klar hervorgehoben und machen so auch dieses Album zu einem euphorischen Triumphmarsch.

8.0