DIANA ROSS
Swept Away

KLANGSTART: September 1984

SWEPT AWAY ist ein solides Album, das einige schöne Momente bietet, aber letztlich nicht an die stärksten Veröffentlichungen von DIANA ROSS heranreicht.

Im Herbst bringt Diana Ross mit „Swept Away“ ihr neuestes Werk auf den Markt – ein Album, das sich mutig in die Strömungen der aktuellen Musikszene stürzt und gleichzeitig an ihren glamourösen Ruf anknüpfen will. Die Popwelt hat sich in den letzten Jahren rapide verändert, doch Ross, einst Königin des Motown, sucht weiterhin ihren Platz im modernen Sound der 80er. Mit Beiträgen von Größen wie Lionel Richie, Nile Rodgers und Julio Iglesias wirkt „Swept Away“ auf dem Papier vielversprechend, doch die musikalische Umsetzung hinterlässt gemischte Gefühle.

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Der Titelsong „Swept Away“ eröffnet das Album mit viel Tempo und Energie. Produziert von Daryl Hall und Arthur Baker, greift der Song den populären Dance-Sound der 80er Jahre auf, mit kräftigen Synthesizern und markanten Beats. Diana Ross zeigt hier ihr Talent, auch moderne Trends zu bedienen, doch der Track bleibt eher eine technische Übung als ein echter Ohrwurm. „Missing You“, die gefühlvolle Ballade von Lionel Richie, ist das unbestrittene Highlight der Platte. Ross widmet den Song ihrem verstorbenen Kollegen Marvin Gaye, und ihre Darbietung ist von echter Wärme und Aufrichtigkeit geprägt. 

Bei „Telephone“, einer funkigen Nummer mit modernen Produktionstechniken, zeigt Ross eine lockere, spielerische Seite. Doch der Song wirkt, wie viele andere auf dem Album, sehr auf den Stil der Zeit zugeschnitten und verliert dadurch an Originalität. „Touch by Touch“ und „Rescue Me“ fallen in eine ähnliche Kategorie: rhythmisch solide, aber ohne den Glanz, den man von Diana Ross erwartet. Das Duett „All of You“ mit Julio Iglesias bringt eine romantische Note ins Album. Der Song ist geschmackvoll arrangiert, aber die Dominanz von Iglesias lässt Ross fast wie eine Gaststimme wirken – ein seltsamer Rollentausch für eine so gestandene Künstlerin.

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Das Jahr 1984 ist eine entscheidende Zeit in Diana Ross’ Karriere. Ihr Wechsel zu RCA Records hat ihr größere kreative Freiheiten gegeben, doch die Erwartungen an ihre kommerzielle Performance bleiben hoch. Mit „Swept Away“ setzt sie auf eine bunte Mischung aus Stilen und prominenten Mitwirkenden, doch die Ergebnisse zeigen, wie schwierig es ist, den Zeitgeist zu treffen, ohne die eigene Identität zu verlieren. Gleichzeitig balanciert Ross ihren Status als Pop-Ikone mit ihrer Rolle als Mutter und Privatperson, was ihre Position als eine der vielseitigsten Entertainerinnen ihrer Ära festigt.

Auch wenn „Swept Away“ einige beeindruckende Momente wie „Missing You“ oder „Swept Away“ bietet, fehlt dem Album insgesamt eine klare Handschrift. Die stilistische Vielfalt wirkt eher wie eine Sammlung verschiedener Experimente, anstatt einer zusammenhängenden Vision. Zudem ist die Produktion teilweise so stark an den 80er-Sound angepasst, dass die Songs Gefahr laufen, schnell zu datieren.

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Diana Ross posiert in einem glänzenden Outfit auf dem Cover ihres Albums Swept Away.


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