CHELSEA WOLFE
The Grime and the Glow

GENRE: Experimental / Indie Folk, Lo Fi KLANGSTART: Dezember 2010


THE GRIME AND THE GLOW von CHELSEA WOLFE wurde mit Freunden auf einem tragbaren Achtspurgerät – genauer gesagt einer Tascam 488 – aufgenommen und zeigt, was sie mit den einfachsten Werkzeugen alles anstellen kann.

Es gibt sowohl in der Film- als auch in der Videospielwelt eine häufige Diskussion über die Umsetzung von Horror. Viele meinen, dass die meisten modernen Slasher-Filme nicht gruselig sind, weil sie zu produziert und zu glänzend sind. Dadurch, dass die Monster der Dunkelheit im Dunkeln gehüllt bleiben, kann das Publikum seine eigenen Ängste auf die Leinwand projizieren. Niemand kennt unsere eigenen Ängste besser als wir selbst. Chelsea Wolfe weiß das gut. Sie vermeidet sowohl das mit Zucker überzogene Gift von St. Vincent oder Grizzly Bear, lehnt aber auch den reinen Grindcore ab. Ihr Schrecken entsteht durch angedeutete Dinge, die man nie wirklich sieht. Sie versteckt sich in Dunst und Mullverbänden und stößt durch die Schatten, um Bruchstücke albtraumerregender Notizen und Worte zu flüstern.

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Die düstere Aufnahmequalität verleiht den Songs ihres Debüts eine distanzierte, zeitlose Qualität, verwandelt „Cousins of the Antichrist“ in ein geheimnisvolles, uraltes Folklied mit wunderschönen Harmonien und lässt das bluesige „Noorus“ eher gespenstisch als feurig erscheinen. Ein bisschen wie PJ Harvey aus der White Chalk-Ära in seinem trostlosen Minimalismus, finden sich in den Studien des Albums über Schönheit, Lärm und Terror rohe Momente wie „Deep Talks“ und „The Whys“ gegenüber zarteren und durchdachteren Passagen. So zum Beispiel das Zwischenspiel „Benjamin“ und der eröffnende Track „Advice & Vices“, wo Wolfe’s mädchenhafter Vortrag von Texten wie „One thing leads to another/One heart bleeds for another“ im Vergleich zum Folgenden geradezu unschuldig wirkt.

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Der Dessertgang „Sirenum Scopuli“, gefolgt von „Widow“, ist eine köstlich gruselige Reihe von Schlafliedern und der perfekte Abschluss eines überaus gelungenen Debütalbums.

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Chelsea Wolfe – The Grime and the Glow

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