The Moons – Mindwaves

Rock, VÖ: Juli 2014

In einem kleinen Büchlein steckt die Compact Disc zum neuen Album ‚ Mindwaves ‚ von The Moons. Normalerweise bin ich kein Anhänger silbriger Scheiben, es sollte schon Vinyl sein, aber in diesem Fall erfüllt eine Erwähnung darüber Ihren Zweck. Darin zu sehen sind viele bunte, psychedlisch anmutende Bilder und auf der letzten Seite zeigen sich dann auch noch die vier Herrschaften von The Moons. Gegründet im Jahr 2008 von Sänger und Gitarrist Andy Crofts, ist die neue Platte ‚ Mindwaves ‚ eine gelungene Mischung aus 70er Jahre Glamour-Rock, klassischen Rock-Songs, herzzereißenden Gesängen und wunderschön klingenden Vintage-Sounds. „I will not stand up and be electrified/ I live a life in the cracks between the lines/ Slowly watching televisions eat themselves“, heißt es da im eröffnenden Stück und entführt uns in einen herrlichen psychedelischen Auftakt – ganz im Stil der 60er Jahre.

‚ Fever ‚ kurz darauf ist ein schillernder Ohrwurm, während ‚ Heart And Soul ‚ ohne Vorwanung mit unheimlichen Klängen aus den 70er Jahren die pochenden Beats in die Brust hämmert. ‚ Body Snatchers ‚ wummert mit kräftigen Bassläufen in atmosphärischen Weiten durch äußerst vitale Rhythmen. Wo andere Gruppen nach diesen Tracks langsam wieder verblassen, können The Moons Ihr Niveau halten. Sie sind zwar nicht frei von Durchhängern, so sind beispielsweise ‚ Fever ‚ und ‚ All In My Mind ‚ ein bisschen fad und umständlich arrangiert, doch dafür ist ‚ Time’s Not Forever ‚ ein pötzlich auftauchendes Prunkstück, eine Rückbesinnung auf die verschiedenen Iterationen des großen britischen Rock and Roll. Fuzz und Verzerrungen, klagende Gesänge, stampfende Füße und schwingende Fäuste. Die moderne Interpretation britischer Tugenden: alles drinnen in ‚ Time’s Not Forever ‚.

Insgesamt bietet ‚ Mindwaves ‚ gehobene Kost und die aufrischende Erinnerung daran, wie einst der gute alte britische Rock’n’Roll klang, als er noch lebte. The Moons bewahren sich damit Ihr alleiniges Erbe und setzen der Gegenwart wirkungsvoll entgegen, die Brit-Rock derzeit nur allzu sauber erklingen lässt.

7.1