The Megaphonic Thrift – The Megaphonic Thrift

Indie RockRock, VÖ: Februar 2012

Man sollte mit seinen Gedanken ab der ersten Sekunde bei der neuen und gleichnamigen Platte von The Megaphonic Thrift anweisend sein, um nicht schon nach wenigen Momenten den Anschluss in ‚ Tune Your Mind ‚ zu verpassen. Die schrammligen und quietschenden Gitarren, der lässige Gesang (erinnert an Thurston Moore) und das nervöse Schlagzeug ziehen Ihren Sound durch Orgien elaborierter Dissonanz hindurch. Ohne Rücksicht auf Verluste versteht sich. Dabei bestehen The Megaphonic Thrift aus Richard Myklebust von Stereo21 und Young Dreams, Linn Frøkedal und Njål Clementsen von Low Frequency In Stereo und Fredrik Vogsborg der Casiokids und Young Dreams.

Und wie schon auf Ihrem Debüt, umspülen die Mitglieder von The Megaphonic Thrift so manche Songs mit reichlich hypnotischen Texturen, weitläufigen Landschaften und auftürmenden Gebilden aus Noise-Alternative-Rock, Post-Wave, Psychedelic-Krautrock und Shoegaze. Erst mit dem dritten Stück ‚ Fire Walk With Everyone ‚ erleben wir die weichere und zartere Seite der Band, oder wie es Keyboarder Linn Frøkedal ausdrückt: „It is spontaneous and schizophrenic because of how we wrote the songs. There were no rules so the diversity of the songs came naturally. It is lighter but also darker at times than ‘Decay Decoy’. In a way it is like a mirror for what has inspired us since that album was recorded“.

Zur Hälfte des Albums lassen die Songs jedoch enorm Ihren Schwung vermissen und verlieren sich zunehmend in regelloser Orientierungslosigkeit. Bestes Beispiel dafür ist ‚ Kill, Breathe And Frown ‚, dessen Rhythmus sich scheinbar ohne fremde Hilfe nicht mehr aus seiner misslichen Lage befreien konnte. Nur gut das mit ‚ The Guillotine ‚ wieder ein bisschen aggressive Rücksichtslosigkeit in die Strophen gemischt wird. Leider war es zugleich das Ende von ‚ The Megaphonic Thrift ‚ – aus der vielversprechenden Sicht gesehen. Der wohlverdiente Ruf nach dem Debüt muss nun die weiße Fahne schwenken. Vieles funktioniert hier nicht, kein gewalttätiger Dunst versperrt uns die Sicht und auch die stilvolle Gradwanderung zwischen stillen Momenten der Dunkelheit und der einbrechenden Wall-Of-Sound-Offensiven hat auf ‚ Decay Decoy ‚ wesentlich besser gezündet.

6.3