Orange Juice – Rip It Up

Classic AlbumsIndie Pop, VÖ: November 1982

Orange Juice veröffentlichten auf Ihrem Debüt einen Sound, der  schäbig, schrullig und voller Energie war. Es ist das Geräusch junger Burschen in Glasgow, die in der Stadt herumhüpfen und sich in überdrehte Späße stürzen. Lieben und Verlieben, wie es die Hormone erlauben. Diese Dynamik änderte sich jedoch etwas, als Orange Juice noch im selben Jahr bei Polydor unterschrieben. Nach einigen wichtigen Abgängen von James Kirk und Steven Daly reformierte sich die Band unter der Kontrolle von Frontmann Edwin Collins. Eine bedeutende Veränderung in der Besetzung war der in Simbabwe geborene Schlagzeuger und Songschreiber Zeke Manyika. Infolgedessen hatte die neue Besetzung einen polierten, eckigeren Klang. Das Album spiegelte den Lineup-Wechsel und die schnelle Umstellung ziemlich gut wider.

 

Im November 1982 veröffentlichten sie „Rip It Up“. Dies war kein Indie Post Punk, sondern top aktueller New Wave Pop. Der Wechsel zu einem Majorlabel zahlte sich aus und Orange Juice hatten mit der gleichnamigen Single einen britischen Hit. Eine flotte Nummer mit matschigen Synths und engen Funk-Rhythmen, ein zeitloser Indie-Dance-Klassiker. Trotz dieser genialen Minuten ist das Album ein ungleichmäßiges und frustrierendes Hören, das beweist, dass man eine Band nicht dazu bringen kann, großartige Kunst zu machen. Was unverändert blieb, war die absurde Stimme von Frontmann Edwyn Collins. Was auch immer verloren gegangen oder gewonnen sein mag, es lohnt sich „Rip It Up“ anzuhören und die Momente der Brillanz zu genießen, die Orange Juice selbst in den schwächsten Momenten lieferten.

6.6