Natalie Merchant – The House Carpenter’s Daughter

Classic AlbumsFolk, VÖ: September 2003
Ausgehend von ihrer Liebe und ihrem Wissen über amerikanische und britische Folkmusik (sowohl traditionelle als auch zeitgenössische) stellt NATALIE MERCHANT auf THE HOUSE CARPENTER’S DAUGHTER ein wunderschönes Repertoire an Balladen und Melodien zusammen.

Natalie Merchant ist bestrebt, die Art von Liedern zu bewahren, die „teach us about what we know in our hearts“, und präsentiert hier 11 Lieder traditioneller und zeitgenössischer Folkmusik. Die handverlesene Songauswahl von Merchant deckt mit sieben traditionellen Melodien und vier Coversongs die Bandbreite des 20. Jahrhunderts ab. Von der Titelliste her würde man eine düstere Mischung aus akustischen Instrumenten und verträumten Gesängen erwarten, aber Merchant und Co. hauen meistens Folk-Jams raus, und Merchant’s strahlende Produktion und energiegeladene Arrangements halten das Tempo lebendig. Wie es sich für die Bewahrung des Projekts gehört, geben ihre kommentierten Fußnoten jedem Song einen Sinn.

Diejenigen, die der traditionellen Natur des Albums überdrüssig sind, brauchen sich keine Sorgen zu machen, da Rocktexturen um viele Ecken schweben und bei „Diver Boy“ heftig durchsickern, bevor sie bei dem humorvollen Seilspringen-Song „Soldier, Soldier“ voll explodieren. Ebenso verwenden Lieder wie die Hymne „Weeping Pilgrim“ aus dem 18. Jahrhundert und die Ballade „Owensboro“ aus Kentucky aus den 1940er Jahren ein langsam gezupftes Banjo und eine weinerliche Geige, um klagende Botschaften über die Wahrung der Würde angesichts der Verzweiflung zu unterstreichen.

Es wurde oft gesagt, dass die alten Lieder die besten sind. Das ist nicht immer der Fall, aber Natalie Merchant’s neues Album „The House Carpenter’s Daughter“ wirft ein interessantes Licht auf einige der guten alten Folklieder.

7.9