Lower Dens – Escape From Evil

Alternative RockRock, VÖ: März 2015

Ende März erschien mit ‚ Escape From Evil ‚ die dritte Platte der Band um Frontfrau Jana Hunter. Darin spielen sie charmant mit dem stöckigen Pop der 80er Jahre und verwenden diese Vergangenheit samt den darin befindlichen Klischees, um die gezuckerte Hommage in eine sonderbare und offene Zukunft zu platzieren. Das Ergebnis ist auf gesamter Linie einzigartig. ‚ Escape From Evil ‚ vereint den gewohnten warmen drone-pop Sound mit potenten Melodien und verknüpft eine gewisse Ernsthaftigkeit mit moderner Ironie, spielt mit großen Gefühlen, männlichen Aggressionen und weiblicher Sehnsucht. Die Texte sind wie immer beeindruckend und profitieren davon, dass die ausergewöhnliche Stimme auf ‚ Escape From Evil ‚ mehr im Vordergrund steht.

Das darin vermittelte neue Selbstbewusstsein emanzipiert den Sound der Band aus Baltimore als Ganzes. Mit dunkler Eleganz und weichen Instrumentierungen schwingt sich das zweite Stück ‚ Ondine ‚ durch das wolkenverhangene Universum. “I will treat you better.” Die folgenden Songs ‚ Quo Vadis ‚ und ‚ Your Heart Still Beating ‚ fallen in eine tiefe Romantik und stürzen uns in eine melodramatische Lebenskrise. Ja der Titel ist Programm. Lower Dens nutzen Ihre neu gewonnenen Freiflächen und wissen mit den eigenen ausladenden Gesten und auch den eigenwilligen Besonderheiten bestens umzugehen. Produziert hat das Album Jana Hunter selbst, zusammen mit Chris Coady (Beach House, Cass McCombs). Es dürfte das wohl bisher beste Album der Band sein. Hörenswert.

8.0