Hurray for the Riff Raff – The Past Is Still Alive

AmericanaCountry, VÖ: Februar 2024
THE PAST IS STILL ALIVE von HURRAY FOR THE RIFF RAFF richtet den Fokus nach innen, mit rohen Arrangements, direkten und unauslöschlichen Melodien und Texten, die persönlich sind, aber dennoch weitgehend in Familie und Gemeinschaft verwurzelt sind.

Dringlichkeit ist ein roter Faden im Handeln von Alynda Segarra, der Singer/Songwriterin, die unter dem Namen Hurray for the Riff Raff schreibt und aufnimmt. Seitdem Segarra mit „Small Town Heroes“ 2014 den Sprung zu den Majors schaffte, hat sie den Horizont ihres nervösen Folk-Punks erweitert, indem sie Elemente eingebunden hat, die an Klänge erinnern, die sie auf ihren Streifzügen durch das weite Gebiet der Vereinigten Staaten hörte. „LIFE ON EARTH“, ihr Album aus dem Jahr 2022, fungierte gewissermaßen als Höhepunkt dieser Expansion. Segarra beschäftigte sich dabei mit modernen Musikinstrumenten auf eine so belebende Art und Weise, dass „The Past Is Still Alive“ sich wie eine Art Rückzug – ein Ausatmen – anfühlen muss nach einer längeren Erkundungsphase. Entspannt in seinem Gang und weich an den Rändern, fühlt sich „The Past Is Still Alive“ an der Oberfläche sanft, ja sogar tröstlich an.

„The Past Is Still Alive“ symbolisiert auch die Wiedervereinigung von Hurray for the Riff Raff mit Brad Cook und die Erweiterung des kreativen Kreises an Kooperationspartnern. Anjimile, Conor Oberst und S.G. Goodman singen an verschiedenen Stellen der Platte gemeinsam mit Alynda Segarra und zusammen mit einer Band aus Musikern wie Cook, Libby Rodenbough, Matt Douglas, Meg Duffy von Hand Habits, Mike Mogis, Phil Cook und Yan Westerlund. Der „Nature-Punk“ von „LIFE ON EARTH“ markierte für Segarra den Aufbruch, da sie über das Überleben und Gedeihen inmitten einer Welt in der Krise nachdachte. „The Past Is Still Alive“ bringt den Fokus wieder nach innen, mit rohen Arrangements, direkten und unauslöschlichen Melodien und Texten, die persönlich sind, aber dennoch weitgehend in Familie und Gemeinschaft verwurzelt sind. 

Es gibt Liebeslieder zu echten Charakteren, Orten und mythischen Figuren wie Sky Red Hawk („Buffalo“); die erste Transfrau, die Segarra jemals traf („Hawkmoon“); Queerness und heilige Räume für Außenstehende und Schwache nach der Schießerei im Club Q („Colossus of Roads“); das Zuhause hinter sich lassen und sich selbst am Rande der Welt entdecken („Snake Plant“). Das Ganze von „The Past Is Still Alive“ fühlt sich in Sonnenlicht getaucht an, als wäre es zur goldenen Stunde aufgenommen und während eines Sonnenaufgangs gemischt worden. Es klingt nicht nur nach Wild-West-Americana – es fühlt sich auch so an, gespeist aus einer lebenslangen Erfahrung und Bewunderung für das Genre. Es ist das Album, auf das Segarra hingearbeitet hat, seit sie zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand genommen haben.

8.1