Nun sind die Tage des Manitoba erst einmal Geschichte. Daniel Victor Snaith, wie der Kanadier im wahren Leben heißt, musste aufgrund eines Gerichtsbeschlusses seinen Künstlernamen niederlegen und meinte anschließend selbst dazu: „“It’s like The Smiths suing John Smith or something“. Doch selbst wenn hinter diesen Namen stets der selbe Mann steckt, so hätte man sich trotzdem sehr auf ein drittes Werk von Manitoba gefreut. Nun aber heißt Snaith nicht mehr Manitoba sondern Caribou und veröffentlicht jetzt sein Debütalbum ‚ The Milk Of Human Kindness ‚ auf Domino Records, natürlich produziert von Snaith persönlich. Das neue Debüt überzeugt auch dieses Mal mit einer sprudelnden Produktioin, einem atemlosen Gesang und überzieht so die Defizite als naiver und halbwegs passabler Songwriter. Dafür besticht der Mann eben durch seine Kreativität und Eigenständigkeit, die Entfachung kompositorischer Mächte, wie in dem sieben-minütigen Stück ‚ A Final Warning ‚, und beschwört wieder die heimischen Geister in ‚ Bees ‚ oder im Trip-Hop Stück ‚ Lord Leopard ‚.
Dabei beginnt das Debüt als Enttäuschung: Die erste Single ‚ Yeti ‚ ist ein Abklatsch seines Klassikers ‚ Hendrix With Ko ‚ und wollte damit den Hörer offen für den neuen Caribou machen. Gelungen ist das Ganze nicht und so überzeugen erst die verschiedenen Stränge und Zwischenspiele des David Lynch Melodram in ‚ Subotnick ‚ mit manipulierten Bits und verzogenen Barock-Facetten in ‚ Drumheller ‚. Es folgen dramatische Songstrukturen in ‚ Pelican Narrows ‚ und fließende Melancholie in ‚ Theme From The Incredible Hulk ‚. Snaith ist ein Tüftler, gräbt in der Vergangenheit, verbindet Ideen mit Melodien und kreiert das alles alleine in seinem Studio. Nur auf der Bühne führt er eine komplette Band herum und übernimmt dort gerne die Rolle des Percussionisten. ‚ The Milk Of Human Kindness ‚ ist keinesfalls eine neue Erfindung, doch besticht es durch eine spannende Art und hervorragende Klangmuster.
