Radiohead
Aus pochenden Schatten wächst eine Sprache aus Klang – erst aufgewühlt, roh, von jugendlicher Unruhe getrieben, dann zunehmend suchend, tastend, fast vergeistigt. Radiohead begannen mit dem Aufprall von Pablo Honey, stolperten durch Neon und Zweifel, bis sich die Dunkelheit von The Bends und OK Computer in ein präzises Vibrieren der Entfremdung verwandelte. Mit Kid A und Amnesiac zogen sie sich ins Unheimliche zurück, bauten aus Störgeräuschen Kathedralen des Unbewussten. Später löste sich alles in schwebende Träume: In Rainbows glühte verträumt, A Moon Shaped Pool erstarrte im melancholischen Nachglanz. Zwischen diesen Polen – Wut, Verlust, Schweben – formte sich kein Fortschritt, sondern ein Kreis aus Angst und Schönheit, der bis heute nachhallt.