Weniger als ein Jahr nach der Veröffentlichung von Sweetener hat ARIANA GRANDE ihr Versprechen gehalten, Musik wie ein Rapper zu veröffentlichen, mit jeder Menge Singles und dem nächsten Album: thank u, next.
Authentizität ist das Gespenst in jedem Track, die Präsenz zwischen den Tönen. Erwähnenswert, weil Ariana Grande’s Talent zwar seit ihrer Teenagerzeit offensichtlich war, sie jedoch, wie die meisten Teenager, immer noch versuchte, sich selbst zu finden. Als ihre Solokarriere begann, konnte sie sofort Songs wie „Problem“ oder „Bang Bang“ singen, aber diese Singles fühlten sich weder persönlich noch authentisch an. Es waren keine besonderen Lieder; es waren generische Lieder, die von einem besonderen Talent gesungen wurden. Jetzt, nach turbulenten 18 Monaten mit einem Terroranschlag auf eines ihrer Konzerte, einer Verlobung, einer abgesagten Hochzeit und dem Tod eines Ex-Liebhabers, scheint Ariana Grande sich selbst gefunden zu haben.
„Sweetener“ im letzten Jahr war der erste Schritt in diese aufregende neue Richtung. Nun begeistert uns Ariana Grande mit „thank u, next“. Das ganze Album strotzt vor Persönlichkeit. Vielleicht hätten andere Popstars diese Melodien singen können, aber nur wenige hätten den Worten so viel Bedeutung verleihen oder dem Raum zwischen den Tönen so viel Leben einhauchen können wie sie es tut. Diese Freiheit ist in „thank u, next“ zu hören, das Herzschmerz in Stärkung umwandelt und praktisch die Keynote für das übergeordnete Album ist. Grande taucht mehr in die explizite Dunkelheit ein als auf „Sweetener“ – Miller’s Tod verfolgt das Album, insbesondere auf „Ghosting“ – aber sie verliert nie aus den Augen, dass dies ein Pop-Album ist, das auch einen Soundtrack für gute Zeiten bieten soll.
Konzeptionell fühlt sich das Album leichter an als „Sweetener“, das als großartiges Statement konzipiert wurde, aber die losen Enden und krassen kommerziellen Sackgassen, die überall in „thank u, next“ verstreut sind, wirken menschlich. Doch die feierliche Zelebrierung der Heilung von Herzschmerz durch Konsum passt zu einer Sängerin, die auch einen Schwarm dazu drängt, sich von einer Freundin zu trennen, nur weil sie sich langweilt. „break up with your girlfriend, i’m bored“ ist ein perfekter Songtitel in der Tradition von Britney’s „Get Naked (I Got a Plan)“ mit Max Martin. Es ist auch der perfekte Weg, dieses Album zu beenden. Ariana Grande erlebt gerade den Eintritt in ihre Blütezeit.
