Velvet Two Stripes – VTS

Rock, VÖ: September 2014
Wenn Rockmusik wirklich wieder lebendig ist (nicht, dass sie jemals wirklich tot war) und es einige weibliche Ikonen braucht, um Mädchen dazu zu bringen, Gitarren in die Hand zu nehmen und die männliche Dominanz dieses Genres in Bezug auf Anzahl und Bekanntheit zu überwinden, dann tragen die VELVET TWO STRIPES ihren Anteil ohne Zweifel dazu bei.

Als hätten The Black Keys eine Zeitreise zu Ihren Ursprügen unternommen – so in etwa klingt die junge Schweizer Band der Velvet Two Stripes. Franca und die Schwestern Sophie und Sara bewegen sich auf Ihrer Debüt EP ‚ Supernatural ‚ in einem wahrhaftig nicht gerade spannungsarmen Umfeld. Die gleichnamige Single wälzt die schleppenden Rhythmen durch staubtrockene Gitarren, während der Blues hierbei auf einen sehr traditionell-puristischen Ansatz trifft. Die Velvet Two Stripes gaben im Januar 2012 ihr Debüt im Ausland und mit der kommenden Veröffentlichung dürften sich die Konzerte in den benachbarten Ländern sicherlich um eine Vielzahl erhöhen.

Zwar gibt es auch sanfte Defizite zu vermelden – so ist das Schlagzeug des Schweizer Trios beispielsweise weder filigran noch virtuos, aber es hat Charme und jede Menge Groove. Völlig überzeugend grollt und heult dagegen die Gitarre wie ein verletzter Schakal, setzt euch Melodiefetzen ins Ohr und spätestens bei ‚ Hellbound ‚ nickt der Kopf, der Fuß wippt und das Gesicht grinst. Die Band gründete sich übrigens nach einem Streit über die Frage wer besser ist: BB King, Janis Joplin oder The Ramones? Eine Antwort darauf wird es niemals geben und wohl auch deshalb beschlossen die Velvet Two Stripes kurzerhand Ihr eigenes Ding in die Umlaufbahnen zu katapultieren. Von diesem Frauen-Trio ist ohne Frage noch Einiges zu erwarten.

7.0