Musik
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Mit EVERYBODY’S ANGEL beweist TANITA TIKARAM, dass sie zwar eine eigenwillige Künstlerin ist, aber nicht jede Eigenwilligkeit automatisch künstlerischen Mehrwert bietet.
Tanita Tikaram’s neues Album „Everybody’s Angel“ zeigt einmal mehr, dass künstlerische Ambition nicht immer mit überzeugendem Songwriting einhergeht. Während ihr Debüt „Ancient Heart“ aus dem Jahr 1988 frische Melancholie mit eindringlichen Melodien verband, wirkt ihr drittes Studioalbum zerfahren und richtungslos. Die Zusammenarbeit mit Produzenten Rod Argent und Peter van Hooke führt nicht zu einer Weiterentwicklung, sondern eher zu einem überproduzierten Sound, der Tikaram’s ohnehin monotone Stimmführung noch stärker in den Hintergrund drängt.
Die 14 Tracks ziehen sich über eine unnötig lange Spielzeit, ohne echte Höhepunkte zu setzen. Die erste Single „Only the Ones We Love“ bemüht sich um emotionale Tiefe, verliert sich aber in einer uninspirierten Instrumentierung und vorhersehbaren Melodieführung. Jennifer Warnes’ Beteiligung am Hintergrundgesang von „Mud in Any Water“ bringt zwar eine gewisse Wärme, doch selbst das kann nicht über die leere Komposition und die dröge Darbietung hinwegtäuschen. „Sunface“ soll vermutlich für Auflockerung sorgen, klingt aber eher wie ein unentschlossener Versuch, eine zugänglichere Pop-Nummer zu schreiben.
Statt Energie und Charme versprüht der Song vor allem Belanglosigkeit – ein Problem, das sich durch das gesamte Album zieht. Mit „Everybody’s Angel“ beweist Tanita Tikaram, dass sie zwar eine eigenwillige Künstlerin ist, aber nicht jede Eigenwilligkeit automatisch künstlerischen Mehrwert bietet. Der fehlende Fokus, die eintönige Darbietung und die blassen Arrangements lassen das Album zu einer zähen Angelegenheit werden. Wer Tikaram’s früheren Werken etwas abgewinnen konnte, wird hier bestenfalls mit einer müden Kopie ihrer eigenen Stärken konfrontiert.
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