Steve Mason – Monkey Minds In The Devil’s Time

Alternative RockIndie RockRock, VÖ: März 2013

Steve Mason ruft zur Revolte auf! Mit massig neuem Bild- und Tonmaterial im Gepäck und der Nase gründlich voll von der Teilnahmslosigkeit und den „Monkey Minds“ seiner Generation, prangert der Schotte besonders letzteres im Stück ‚ Fight Them Back ‚ diese Missstände an. Sein neues Album ‚ Monkey Minds In The Devils Time ‚ wurde inspiriert von den großen Krisen unserer Zeit: der Occupy Bewegung, den Bankenkrisen und den London Riots. „People have all the Power – they just have to remember it“. Steve Mason teilt auch hier wieder seine Platte in Spoken-Word-Stücke und Samples auf und anstatt bloße Ablenkungen miteinander zu verknüpfen, fühlen sich diese kurzen Ausflüge als notwendig an.

Es rückt die innewohnenden Fähigkeiten als Songwriter in den Vordergrund und lässt Beatles-ähnliche melodische Einfachheit walten. Kurze und prägnante Darstellungen finden sich in ‚ Lot Of Love ’ und ‚ Lonely ‚, während ‚ More Money, More Fire ‚ ein brodelnder, politischer und wütender Hip-Hop-Track geworden ist. Generell bilden die zwanzig Titel eine zerklüftete Collage an kollidierenden Sounds, darunter Dub und Gospel, Country und Rap. Was anfänglich als wüstes Durcheinander scheint, entpuppt sich im weiteren Verlauf als kunstvoll konstruierte Autobiographie zwischen politischen Anliegen, die Wurzeln seiner Depression und seine Hoffnungen an die Menschheit im Allgemeinen.

Ein wirklich großartiger Track ist ‚ Seen It All Before ‚ – dieser erinnert an die Motown-Ära hand claps und flirtet mit sanften Funk-Einlagen zu hintergründigen Gospelchören. Leider empfinde ich letztlich die Platte als fehlerhaft. Es gibt einfach ein paar Ablenkungen und Zerstreuungen zu viel, dazu wollen ein oder zwei Experimente nicht wirklich funktionieren – aber das Beste an ‚ Monkey Minds In The Devils Time ‚ ist die Erinnerung daran, welch brillanter Songwriter Mason doch noch immer ist. Gemeinsam mit Produzent und Bassist Dan Carey in London eingespielt, sagt Steve Mason schlussendlich Lethargie, kurzen Aufmerksamkeitsspannen und dem ständigen Drang zum Multitasking den Kampf an.

8.1