Slow Club – Complete Surrender

Indie Rock, VÖ: Juli 2014

Waren Rebecca Taylor und Charles Watson von Slow Club bisher immer nur die nette Band aus Brighton, die uns stets als eine schwungvolle und unkomplizierte Folk-Pop-Band begegnete, so haben Slow Club im Jahr 2014 einen klaren Schnitt vollzogen. Das Duo offenbart im neuen Album ‚ Complete Surrender ‚ plötzlich Ihre Stärke für glamouröse Pop-Melodien. Und die Transformation gestaltet sich dabei ziemlich umfassend: Rebecca Taylor und Charles Watson legen jetzt Wert auf bewegende Rhythmen, blühende Bläser-Arrangements, tiefgreifende Emotionen und verblüffen mit einer gewaltigen Stimmgewalt. Als hätten Slow Club diese Eigenschaften auf Ihren letzten Platten versteckt gehalten. Warum auch immer. ‚ Complete Surrender ‚ gestaltet sich dabei auf voller Länge ungemein locker, fluffig und flauschig.

‚ Numer One ‚ ist ein Klavier-bestimmendes Stück mit dem gesanglichen Part von Watson und auch wenn es abseits davon eindrucksvolle Momente mit Ihm aus dem Hintergrund gibt, so bleibt dieser Momente ohne Zweifel der herausragendste von allen. Sanfte Parallelen lassen sich eigentlich nur noch bei ‚ Paraguay And Panama ‚ ziehen. Derweil verbringen Taylor und Watson viel Zeit damit über die Liebe zu singen, wie sie gewonnen und dann wieder verloren wurde. Doch verzichten die Beiden hier auf die ungelösten romantischen Dramen und klingen hier vielmehr wie zwei alte Freunde, die eine leistungsstarke und rein platonische Liebe teilen.

Diese Auslegung ihrer Dynamik wird durch die gesangliche Strategie ergänzt: sie treffen sich häufig im Chor und verzichten in den Zeilen auf Harmonie, in denen besondere Aufmerksamkeit gefordert wird. ‚ Complete Surrender ‚ bewahrt diese Kernfestigkeit auf gesamter Länge und beweist wahres Talent. Ein sehr empfehlenswertes Album für den Sommer 2014.

7.0