Paul Smith – Margins

Pop, VÖ: Oktober 2010

Es wird nur wenige geben, die mit dem Namen Paul Smith nichts anzufangen wissen. Der Rest kennt Ihn natürlich als Sänger und Frontmann der erfolgreichen Band Maximo Park. Sein charismatisches Auftreten und die markante Stimme bescherten der Gruppe samt der Musik einen Hype, der sich im Lauf Ihrer Karriere zu einer festen Größe entwickelte und sich heute natürlich nicht mehr ignorieren lässt. Maximo Park fanden sich zudem in Reihen der nachdenklichen Bands, während der britischen Post-Punk/New Wave Wiederbelebung Mitte der 2000er Jahre, wieder. Natürlich gehörten zu einem nicht geringen Teil auch die Texte von Paul Smith dazu. Die dritte Platte ‚ Quicken The Heart ‚ von Maximo Park enttäuschte im letzten Jahr und so war wohl eine kreative Schaffenspause an der Zeit, wenngleich Smith die Unterbrechung nutzte, um seine selbstgeschriebenen Werke inklusive musikalischer Untermalung mit Namen ‚ Margins ‚ unter die Menschheit zu bringen. Sentimental starten wir schließlich mit dem Opener ‚ North Atlantic ‚ in das Debüt und werden mit einem Widerspruch zu dem früheren und quirligen Ansatz Smith’s konfrontiert.

Die Parallelen enden hier, ‚ The Crush And The Schatter ‚ wirkt alleine gelassen und erkämpft sich erst mit Ende und Beginn des nächsten Songs ‚ Improvement/Denouement ‚ den schelmischen Charme zurück und zeigt eindrucksvoll, wie sich ein verspätetes Element der Hörbarkeit ohne Umwege bilden könnte. Leider muss bei ‚ Margins ‚ des Öfteren aus einer sehnsüchtigen Perspektive geschrieben werden, denn die Ergebnisse von Paul Smith fallen gemischt aus. Zwar begeistert er wieder textlich in jeder Beziehung, doch echte Verzweigungen, interessante Ebenen und vielschichtige Aufbauten finden sich oftmals nur versteckt am Rande wieder. Doch auf Höhepunkte muss selbst bei ‚ Margins ‚ nicht verzichtet werden. ‚ If I Wonder ‚ zeigt den bemerkenswerten Gitarrenstil von Smith, wenngleich der akustische Teil der Platte mehr in den Hintergrund geschoben wurde um so die Texte in den Vordergrund zu bringen. Prinzipiell funktioniert das Prinzip, doch selbst wenn im Vergleich zu sämtlichen Songwritern Smith weit oben steht, erlaubt auch er sich über etwas zu Singen, das Ihm scheinbar gerade in diesem Moment durch den Kopf ging: “Sharp contrast/ Clumps of whitened grass by the marsh/ Frost in the joints/ Paving takes on the look of boiled sweets”, heißt es in dem Song ‚ This Heart ‚.

Insgesamt gehört die Platte natürlich in eine ruhige Nacht mit intimen Träumereien, als auf eine verschwitzte Tanzfläche. Auch ist ‚ Margins ‚ wesentlich besser als das Soloalbum von Gitarrist Duncan James, doch schlussendlich muss man die Dinge auf den Punkt bringen und sagen: lieber fordern wir ein viertes Maximo Park Album – als ein zweites Solo Album von Paul Smith.

4.0