In einem Meer aus Popveröffentlichungen ist LOYAL TO MYSELF von LENA ein Werk, das innehalten lässt. Es ist kein Meisterwerk, aber ein mutiger Schritt in eine Richtung, die zeigt, dass Pop nicht oberflächlich sein muss, um erfolgreich zu sein.
Die Veröffentlichung von Lena’s neuem Album „Loyal to myself“ wird als eine feine Balance zwischen introspektivem Storytelling und der schimmernden Welt des Pop beschrieben. Die Tage nach dem Release sind geprägt von Diskussionen über den kreativen Ansatz der Sängerin, die bereits seit Jahren als prägende Stimme im deutschsprachigen Pop gilt. Doch diesmal scheint sie eine Schicht tiefer gegraben zu haben, eine Reise nach innen, die nicht nur musikalisch, sondern auch philosophisch fesselt. Bereits die Entstehung des Albums erzählt von einem behutsamen Prozess, der über Monate hinweg reifte. Lena’s Zusammenarbeit mit ihrem Label Universal Music und einer handverlesenen Auswahl an Produzenten und Songwritern lässt auf eine bewusste Entscheidung für Qualität und Authentizität schließen.
In einem Interview verriet Lena, dass sie die meiste Zeit in einem kleinen Studio in Berlin verbrachte, das sie liebevoll als „kreativen Zufluchtsort“ bezeichnet. Die Arbeit sei oft von „Stille und Chaos zugleich“ geprägt gewesen – eine Stille, die den Raum für Gedanken bot, und ein Chaos, das sich in den emotionalen Höhen und Tiefen der Songs widerspiegelt. Dabei ließen sich die Produzenten auch von internationalen Einflüssen inspirieren. Namen wie Julia Michaels oder Sasha Sloan schwebten über den Sessions, ohne dass ihre Handschrift je zu deutlich wurde. Lena strebte nach etwas Eigenem, etwas, das zwischen den Zeilen der Poplandschaft hervorsticht. Der Titel „Loyal to myself“ legt nahe, dass Lena in diesem Album ihre eigene Geschichte erzählt, eine Reflexion über Identität, Selbstbestimmung und die Komplexität moderner Beziehungen.
Dabei hebt sie hervor, dass Loyalität zu sich selbst kein statischer Zustand ist, sondern eine ständige Auseinandersetzung. „Ich wollte nicht perfekt klingen. Ich wollte ehrlich klingen“, sagt sie in einem Making-of-Video, das kürzlich veröffentlicht wurde. Der Titelsong „Loyal to myself“ spiegelt dieses Bestreben wider. Mit Zeilen wie „I choose my path, no compromise“ betont Lena die Wichtigkeit, den eigenen Weg zu gehen, auch wenn dies bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen. Die Produktion des Albums vereint eingängige Pop-Melodien mit tiefgründigen Texten, wobei Lena’s klare Stimme stets im Vordergrund steht. Das Album beginnt mit dem Intro „Let me dream“, einem kurzen, aber eindringlichen Stück, das uns in eine verträumte Atmosphäre eintauchen lässt.
Es folgt der Titelsong „Loyal to myself“, der mit seinem treibenden Rhythmus und der eingängigen Melodie sofort ins Ohr geht. In „Brown blue eyes“ erzählt Lena von einer vergangenen Liebe, wobei die Mischung aus akustischen Gitarren und elektronischen Elementen eine besondere Stimmung erzeugt. Der Song „Right reasons“ thematisiert die Suche nach Ehrlichkeit in Beziehungen und besticht durch seine sanften Klavierklänge. Mit „First love“ erinnert sich Lena an die Unbeschwertheit der ersten Liebe, während „See you later“ den Abschied und die Hoffnung auf ein Wiedersehen behandelt. „Run Charlie“ erzählt die Geschichte einer Person, die vor ihren eigenen Gefühlen davonläuft, unterstützt von einem pulsierenden Beat.
„I miss you“ ist eine gefühlvolle Ballade, in der Lena ihre Sehnsucht nach einer verlorenen Verbindung ausdrückt. In „Good again“ thematisiert sie den Wunsch nach Heilung und Neubeginn, während „Unbreakable“ von innerer Stärke und Widerstandsfähigkeit handelt. Der Song „Mean girls“ setzt sich mit negativen Erfahrungen und Mobbing auseinander, wobei Lena eine klare Botschaft des Selbstwerts vermittelt. „Drug worth doing“ beschreibt die berauschende Wirkung einer intensiven Beziehung und besticht durch seine dynamische Produktion. Das Album schließt mit „Lass mich träumen“, der deutschen Version des Intros, was den Kreis thematisch schließt und uns mit einem Gefühl der Vollendung zurücklässt.
„Loyal to myself“ präsentiert sich als ein Werk, das Lena’s persönliche und künstlerische Entwicklung widerspiegelt. Die Mischung aus introspektiven Texten und abwechslungsreichen Melodien zeigt eine Künstlerin, die bereit ist, Verletzlichkeit zu zeigen und gleichzeitig Stärke auszustrahlen. Obwohl das Album keine bahnbrechenden musikalischen Neuerungen bietet, überzeugt es durch seine Ehrlichkeit und die kohärente Erzählweise. Es ist ein Album, das zum Nachdenken anregt und gleichzeitig zum Mitsingen einlädt – eine gelungene Balance, die Lena’s Position in der deutschen Poplandschaft festigt.
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