GOGO PENGUIN
GoGo Penguin

KLANGPROFIL: ruhig LABEL: Blue Note Records KLANGSTART: Juni 2020

Das neue Album von GOGO PENGUIN enttäuscht trotz der bewährten Mischung aus modernen Klassik-, Elektronik- und Jazz-Elementen, die bisher ihren einzigartigen Sound prägten.

Das aus Manchester stammende experimentelle Trio GoGo Penguin war in den letzten zehn Jahren einer der beständigsten Instrumental-Acts in Großbritannien. Die Band besteht aus dem Pianisten Chris Illingworth, dem Bassisten Nick Blacka und dem Schlagzeuger Rob Turner und vereint Elemente der modernen Klassik, der Elektronik und des Jazz, ohne jemals zu einem Genre zu verschmelzen. Das wichtigste Element ist die virtuose Musikalität aller drei Mitglieder. Während das zweite Album von GoGo Penguin aufgrund seiner Nominierung für den Mercury-Preis nach wie vor das bekannteste ist, war ihr letztes Werk „A Humdrum Star“ aus dem Jahr 2018 wohl das beste. Sorgfältig strukturiert, selbstbestimmt und grenzüberschreitend, ohne jemals in vorsätzliche Verrücktheit abzusteigen, war es zugänglich und melodisch, aber mit genug Überraschungen versehen, um die Band aus dem Hintergrund oberflächlicher Dinnerpartys fernzuhalten.

 

Es ist daher eine Enttäuschung, dass ihre neue, selbstbetitelte Veröffentlichung nicht ganz diese hohe Messlatte beibehalten kann. Die gleichen Zutaten sind immer noch vorhanden – die von Steve Reich und Erik Satie beeinflussten Klaviermotive von Illingworth, der pulsierende Kontrabass von Blacka und die komplizierten Percussion-Muster von Turner – aber während sie sich immer noch einer einfachen Schublade widersetzen, scheitern die Tracks hier irgendwie. Es mag an der Dynamik der einzelnen Songs liegen, die leider zu oft zu ähnlich ausfallen. Einige andere Stücke auf dem selbstbenannten Debüt werden so oft angetrieben, bis die Umdrehungen fließend werden und ein Gefühl der Dringlichkeit entsteht, dass insbesondere Tracks wie „Signal in the Noise“ untermauern. Illingworth’s Klavierlinien zwischen Kontrabass und dem schnellen Knacken der Drum-Fills, gleiten hier durch mühelose Tempowechsel.

 

Bei zukünftigen Live-Auftritten wird das Publikum insbesondere bei den Uptempo-Songs auf Ihre Kosten kommen, aber ein vielfältigerer und – wie man vermuten kann – konventioneller Ansatz könnte vor uns liegen.

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Weißes geometrisches Pinguin-Logo auf grauem Hintergrund



Wie ein geometrisches Muster, das sich leise entfaltet, wirkt das selbstbetitelte Album von GoGo Penguin. Die Stücke kreisen um wiederkehrende Klavierfiguren, die an Minimal Music erinnern, und lassen dem Bass und den perkussiven Details genügend Raum, um in gleichmäßigen Strömungen aufzugehen. Diese Musik erzeugt keinen lauten Rausch, sondern eine stetige Bewegung, die eher an das Pulsieren von Wasser erinnert als an ein klassisches Jazztrio. Auch wenn die Songs gelegentlich Dringlichkeit andeuten, bleibt der Grundton zurückhaltend, bedacht, gleichmäßig atmend. So entsteht eine Stimmung, die dem Hörer ein Gefühl von Klarheit vermittelt, ein Raum, in dem man in den Strukturen versinken kann, ohne von ihnen erdrückt zu werden.
ruhig