GG MAGREE Spit Love

NOV ● 2025

Zwischen Schmerz, Begehren und Selbstermächtigung entfaltet GG MAGREE auf SPIT LOVE ein fieberndes Klangdrama aus Industrial-Pop, Elektro-Punk und düsterer Sinnlichkeit, das sexuelle Befreiung, Gewaltfantasien und spirituelle Selbstfindung in grelle elektronische Schichten gießt und mit jeder Note die Grenzen zwischen Ekstase und Erschöpfung neu verhandelt.

GG Magree hat lange am Rand verschiedener Szenen existiert: als DJ, Sängerin, Kollaborateurin von NGHTMRE und Zeds Dead, als Figur der Clubkultur von Sydney bis Los Angeles. Mit „Spit Love“ vollzieht sie nun die radikalste Wendung ihres bisherigen Weges. Dieses Debüt klingt, als wolle jemand den Körper der Popmusik aufschneiden, um zu sehen, ob darin noch Blut fließt. Schon im Opener „Sex“ geht es um Kontrolle und Scham, um den Anspruch, die eigene Lust nicht zu zähmen. „I’m fucking free“ singt Magree, und der Satz steht wie ein Manifest über dem Album. In „Bleed“ verwandelt sie das Begehren in ein körperliches Ritual, in „Spit Love“ prallen Gitarren und Maschinenbeats wie Faustschläge aufeinander, als müsste jedes Gefühl erst zersetzt werden, um echt zu wirken.

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Musikalisch mischt Magree verzerrte Rock-Riffs mit basslastiger Elektronik, ihr Sound erinnert an Slipknot ebenso wie an frühe EDM-Hymnen. Der Song „Siren“ zieht aus dieser Reibung seine magnetische Spannung, eine fiebrige Mischung aus Verführung und Aggression. Später wird das Album introspektiver: „Forever“ und „Nightmares“ offenbaren eine gebrochene Zärtlichkeit, in der Schmerz und Erinnerung ineinander übergehen. Der Bogen, den „Spit Love“ spannt, reicht von der sexuellen Provokation bis zur kathartischen Offenbarung – ein gefährlicher Tanz, in dem Magree nicht um Zustimmung bittet, sondern um Wahrheit.

Das Cover zeigt blutrote Lippen, ein Tropfen rinnt über den Mundwinkel: kein Ornament, sondern ein Statement. Dieses Bild verbindet sich mit den Songs zu einer Ästhetik aus Fleisch, Lust und Verletzlichkeit, ein Sinnbild für ein Album, das gleichermaßen verführt und abstößt. „Spit Love“ ist kein Werk für die sichere Zone. Es fordert Hingabe und Reibung, manchmal auch Abwehr. Doch in dieser Unruhe liegt seine Kraft: eine kompromisslose Suche nach Identität in einer Welt, die Frauen und queere Künstlerinnen noch immer nach Maßstäben der Kontrolle bewertet.

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