FLOCK OF DIMES
Head of Roses

KLANGPROFIL: melancholisch LABEL: Sub Pop KLANGSTART: April 2021

Der vielschichtige und multigenre Ansatz von FLOCK OF DIMES führt zu einem Album, das ebenso introspektiv wie kreativ mutig und ehrgeizig ist.

Jenn Wasner von Wye Oak ist auf „Head of Roses“ zwischen ihrer Vergangenheit und Gegenwart gefangen. “How can I explain myself / I have two heads inside my mouth”, beklagt Wasner, die das Thema der Duplizität mit den Eröffnungszeilen von „Two Heads“ umreißt. Sie setzt die Idee der Identität (oder des Fehlens) auf „Two“ fort, einem hellen Moment, der die Luft mit blühenden Synthesizern erfüllt, die frisch genug sind, um als Plug-in-Duftdiffusor verwendet zu werden, während sie postuliert: “We’re all just wearing bodies / like a costume until we die”, um die Unvollständigkeit ihrer Seele völlig bloßzulegen. Auf „Walking“ spielt Wasner mehr als nur auf das Tauziehen zwischen Herz und Kopf an und singt: „I want the lightning / but I can’t live like that”.

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Aber es ist das, was jenseits der Texte liegt und bessere Einblicke bietet. „Head of Roses“ ist reich an mystischer Ästhetik und ätherischen Schlafliedern, die an Cocteau Twins erinnern und die Dichotomie der physischen und mentalen Welten, die wir besetzen, hervorragend widerspiegeln. Das Album wurde im Studio von Sylvan Esso in North Carolina aufgenommen und von Nick Sanborn von Sylvan Esso, Meg Duffy von Hand Habits an der Gitarre und Matt McCaughan am Schlagzeug begleitet. „Walking“ konzentriert sich auf die Lyrik, wobei „One More Hour“ vielschichtiger und üppiger ist und gleichzeitig Wasner’s unvergleichliche Stimme in den Mittelpunkt rückt. 

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„Awake for the Sunrise“ zeigt den Schmerz und die Müdigkeit des Augenblicks, der ihn inspiriert hat, während die abschließende Elegie des Titeltracks in seiner sparsamen, klaviergetriebenen Direktheit herzzerreißend ist und mit einem Gefühl emotionaler Schmerzen endet. „Head Of Roses“ fühlt sich am Ende so an, als würde es ein Fazit unter diese Songs ziehen, das es ihr ermöglicht, mit dem nächsten musikalischen Projekt fortzufahren.

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Cover des Albums Head of Roses von Flock of Dimes: verträumte, abstrakt-verschwommene Darstellung eines Gesichts mit floralen, digitalen Pinselstrukturen.

Flock of Dimes – Head of Roses

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„Head of Roses“ schwebt zwischen Klarheit und Nebel, zwischen Erkenntnis und Rückzug. Es ist ein Album, das seine Wunden nicht dramatisiert, sondern sie tastend offenlegt. In jeder Zeile schimmert etwas Unfertiges, eine stille Selbstbefragung, die mehr Fragen stellt, als Antworten gibt. Wasners Stimme klingt oft wie durch ein inneres Echo gesprochen, sanft gebrochen, nie laut – aber immer aufrichtig. Die Songs wirken wie Erinnerungen an etwas, das nie ganz greifbar war, und gerade darin liegt ihre berührende Kraft. Eine stille Auseinandersetzung mit Verlust, Identität und dem schwierigen Weitergehen.
melancholisch