Colleen Green – Sock It To Me

PopRock, VÖ: März 2013
COLLEEN GREEN ist vielleicht keine Klangzauberin, und ihre Songs mögen vertraute Themen auf vertraute Weise behandeln, aber sie füllt das Album mit Songs, die uns den ganzen Tag vor uns hin summen, zu Mixen hinzufügen und mit Freunden teilen werden.

Alkohol wurde im Freien verzehrt. Colleen Green gründete eine Pop-Punk-Band. Sie besuchte das College in Boston, Massachusetts, und eines Tages tauchten Aufnahmen mit Namen ‚ Milo Goes To Compton ‚ auf und man bewunderte das Ramones-artige Songwriting, welches um die spärlich gesetzte elektronische Gitarre und der blechernden Drum-Machine gebaut wurde. Eine wunderbar neue und doch so vertraute Stimme war geboren. Drumherum ist Colleen Green leicht zu erkennen: sie trägt immer eine schwarze Sonnenbrille auf der Bühne. Und Colleen Green steckt immer Ihre Haare nach hinten.

So ist das also mit der Colleen Green aus Boston, Massachusetts. Aber das Hauptaugenmerk liegt klar auf der Stimme. Die ständige Anwesenheit von bewährten Vier-Akkordfolgen und den treuen Drumcomputern hinterlässt auf dem ersten Album ‚ Sock It To Me ‚ für Hardly Art Records geerdete und gut positionierte Pop-Arrangements, während die rauchigen und emotionalen Gesänge von Green über die letzten Jahre einen enormen Sprung vollzogen haben.

Sie erinnert an Rose Melberg oder Tina Weymouth und liefert mit Ihrem Stück ‚ Heavy Shit ‚ buchstäblich den Soundtrack für überwältigende Verzerrungen, verdrehte Worte und vereinfachende Wendungen mit großer Nachhaltigkeit. Die schlummernde Sehnsucht in Ihren Zeilen lässt Vergleiche mit Best Coast zu – doch Ihre Sehnsucht so viel mehr. Sie ist zweideutig, somit ansprechender und beleuchtet wann immer es möglich ist, beide Seiten thematischer Spekulationen. Letztlich ist ‚ Sock It To Me ‚ nicht nur eine überzeugende Sammlung an Gitarren-Pop Songs, sondern auch eine Füllung an geradezu bannenden Lyrics, die inmitten der fusselnden und wehklagenden Gitarrenlinien weit unter der Oberfläche schlummern.

Giants-reflektierende Kargheit erwartet uns im Song ‚ Close To You ‚ sowie im Titeltrack, unterkühlte Ansichten erwarten den Hörer in ‚ When He Tells Me ‚ und sarkastische Worte in ‚ You’re So Cool ‚ wenn es heißt: „You and me were meant to be/ it hurt me when I had to leave”. Füllt man sich am Ende eines Arbeitstages gesteinigt und depremiert, dann heilen die einfachen und ehrlichen Songs auf ‚ Sock It To Me ‚ jede gequälte Seele.

8.0