Beach House – Bloom

Indie Pop, VÖ: Mai 2012

‚ Bloom ‚ eröffnet mit den Worten „My mother said to me that I would get in trouble/ our father won’t come home ’cause he is seeing double“, im Song ‚ Myth ‚ und verfeinert die Zeilen mit blechernen Drums, absteigenden Synthie-Linien und schimmernden Gitarren. Beach House hat nichts im Sound verändert – vielmehr das Beach House Konzept perfektioniert. Es sind Klänge die bereits von vielen anderen Bands nachgeahmt wurden, jedoch bis heute unerreicht blieben. Die Musik von Beach House empfängt den Hörer mit offenen Armen, einer ätherischen Präsenz und üppigen, fast bombastischen, Dream-Pop Melodien. ‚ Wild ‚ schwimmt dagegen mehr in den Bereichen des Chill-Wave, während ‚ Lazuli ‚ mit 8-Bit Synthesizer-Arpeggios durch andere Welten wandert. Zugleich ist Geduld eine Tugend auf dieser Platte. Kein Song findet sein Ende unter vier Minuten Spielzeit. Und leider wird das Beach House auch manchmal zum Verhängnis. Wie zum Beispiel in dem zermürbenden Stück ‚ New Year ‚. Da helfen auch die geerdeten Chöre nichts mehr.

Dafür hinterlässt ‚ Other People ‚ ein sehr Radio-freundliches Gefühl im Hörer zurück und ‚ The Hours ‚ gehört für mich, ebenso wie ‚ On The Sea ‚ zu den ganz wundervollen Tracks auf der Platte. Zwar fehlen ‚ Bloom ‚ die wirklich herzzerreißenden Tragödien aus vergangenen Zeiten, doch diese wärmenden Umarmungen, verteilt in zehn außergewöhnlichen Momenten, bleiben auch so sehr hartnäckig in den Köpfen der Hörer kleben und das nicht zuletzt durch die erhöhte Reife und dem lyrischen Inhalt von Beach House. Die abschließende Nummer ‚ Irene ‚ ist länger als die restlichen Songs und schwingt dabei mit wilden Gitarren durch zauberhafte Chöre. „It’s a strange paradise“, so erklingen die Zeilen endloser Wiederholung, die Akkorde schlendern dabei durch runde Melodien und schließen damit ein stimmige Platte, wenngleich die Änderungen zum letzten Werk ausschließlich in subtilen Nuancen versteckt liegen.

Beach House bleiben sich auf der anderen Seite treu und womöglich ist es genau der richtige Weg – denn Dream-Pop erfreut sich derzeit an größter Beliebtheit, so dass schlussendlich auch die Gruppe aus Baltimore davon profitieren wird. Gegönnt sei es besonders diesen wundervollen Songs von ganzem Herzen.

8.4