Adele – 21

Pop, VÖ: Januar 2011
Mit einem erstklassigen Produktionsteam hinter dem Album, darunter Rick Rubin und Paul Epworth, ist jeder Track von ADELE ein echtes Highlight.

Ein BRIT Award, unzählige Nominierungen und zwei Awards als „Best New Artist“ und „Best Female Pop Performance“ bei den Grammy Awards im Jahr 2009 dürften nach Ihrer zweiten Platte „21“ nur der dezente Anfang einer beflügelten Karriere sein. Im Mai wird die junge Sängerin aus London 23 Jahre alt und feiert Ihren Geburtstag wohl bereits jetzt im Januar. Aber darüber muss man sich nicht wundern, dreht sich bei Adele doch alles drei Nummern schneller. Ihr neues Album dagegen klingt überraschend erwachsen. Darauf finden sich Betrug, Eifersucht, Freude und Kummer in all Ihren schönen und schmerzenden Formen. Aufgenommen wurde das Werk von Rick Rubin in Dublin und von Paul Epworth (Florence And The Machine) in Kensal Rise, London. „“It’s different from 19, it’s about the same things but in a different light. I deal with things differently now. I’m more patient, more honest, more forgiving and more aware of my own flaws, habits and principles – something that comes with age I think“, erzählte Adele selbst über Ihr neues Album und diese Beschreibung darf ohne Zweifel akzeptiert werden.

Sie muss nach Ihrem Erfolgsdebüt „19“ einen hohen Druck verspürt haben, wenngleich es nun sehr erfreulich zu sehen ist, dass die junge Sängerin daran augenscheinlich keine Gedanken verschwendet hat. Auch wird Sie nicht mit fehlenden Absatzzahlen kämpfen müssen, wie es zuvor bereits Lily Allen, Duffy oder auch Kate Nash erfahren mussten. Aber hört man sich die erste Single und Opener „Rolling In The Deep“ erstmal an, begründen sich diese Erklärungen von selbst: es ist eine stampfende Hymne, getarnt als dunkle und bluesige Disco-Nummer, die man mit Sicherheit nicht mehr ohne Weiteres aus dem Kopf bekommen wird. „Rumour Has It“ wurde von One Republic Frontmann Ryan Tedder produziert, dessen souliger Blues-Atem die freche Seite von Adele zum Vorschein kehrt. „Turning Tables“ ist eine fragile Piano-Ballade, deren Melodien am besten die unbeschreibliche Wirkung der stimmlichen Präsenz widerspiegeln. Hier leben Emotionen und auch im abschließenden Stück „Someone Like You“ leuchtet der Spot mit voller Kraft auf die dominierende Stimme des Albums.

Mit „Don’t You Remember“ folgt ein ländlicher Country-Song mit heiteren Versen und einem herzlichen Chor. „Set Fire To The Rain“ mag vielleicht an dieser Stelle zu produziert wirken, doch zum Glück verliert man zu keinem Augenblick die liebende Stimme von Adele aus den Augen. „I’ll Be Waiting“ ist dann eine auflebende und willkommene Muse nach den letzten Balladen. „Lovesong“ ist ein altes Cover von The Cure und das Zweite von Adele nach Ihrem Track „Make Your Feel My Love“ von Bob Dylan. Es ist ein besinnlicher Moment und in jedem Fall ein weiteres Highlight auf „21“. Insgesamt bleibt das Album atemberaubend, wirkt unverbraucht und inspirierend. Ihre musikalischen Vergleiche sind damit abgeschüttelt und Ihr Album gehört bereits in diesem jungen Jahr zu den Alben des Jahres 2011. Keine Frage.

7.5