Wild Beasts – Two Dancers

Indie Rock, VÖ: August 2009

Die Wild Beasts sind eine wahrlich erstaunliche Band. Waren Sie schon immer, aber mit der zweiten Platte folgt nun der endgültige Beweis. ‚ Two Dancers ‚ wurde im abgelegenen Norfolk Anfang diesen Jahres von der Band Co-produziert. Als Produzent selbst stand Ihnen der sagenumwobene Richard Formby zur Seite. Daraus entstanden ist schlussendlich ein mephistophelisches Melodram, das einzigartig, faszinierend, verstörend und mit einer schimmernden Schönheit den Hörer verführt, nur damit sich anschließend der teuflischen Schlund der Dunkelheit über Ihn legen kann. Es ist der aufopferungsvolle Ehrgeiz hinter ‚ Two Dancers ‚ und die filigrane Studioarbeit, das zusammen für die perfekte Mischung sorgt. Ihr Zweitwerk sprüht nur so durch einzigartige stilistische Merkmale, die in einer faszinierenden Art und Weise von Frontmann Hayden Thorpe in dramatischen Obertönen und von einer perkussiven Verspieltheit wunderschön begleitet werden.

Darin will man eintauchen, die Leichtigkeit und Eleganz inhalieren, auf den Höhen und Tiefen dahin schweben und sich von den lockeren Riffs und kraftvoll bewegenden Drums leiten lassen. In die Wild Beasts haben wir uns im letztes Jahr kopfüber verliebt, dafür alles stehen und liegen gelassen und was am Ende wirklich zählte, war diese wahnsinnige Leidenschaft und Ihr gottverdammter Charme. Zugegeben, die heiß entfachte Flamme legte sich leider zu rasch und das Verliebtsein wich einer leichten Ernüchterung. Haben uns die Wild Beasts doch nur alles vorgespielt? Vielleicht. Vielleicht waren es aber auch nur die unbeholfenen Schritte und der auferlegte Zwang am Anfang gleich alles haben zu wollen. Das hätte aus der heutigen Sicht natürlich nie funktionieren können und deshalb kreieren Sie nun mit einer erstaunlichen Geschicklichkeit, kontinuierlich und langsam eine spannende und melancholische Steigung im stimmungsvollen Ambiente.

Es herrscht auf der gesamten Platte ein wundervolles Gleichgewicht zwischen Zugänglichkeit und Experimenten, die zudem in einem betörenden Glanz erstrahlen. Egal ob es schwere Trommeln in ‚ All The King’s Men ‚ sind, oder die romantischen Lyrics in ‚ Two Dancers ‚. Die Band aus Kendal zaubert eine phantastische Party, hält unerbitterlichen Blickkontakt, ermöglicht unzählige genussvolle Momente und überhaupt fühlt sich die gesamte Platte an, als wäre man im leichten Delirium. Hier passt eben alles. Die verblüffende Übereinstimmung zwischen Gitarrist Benny Little und Sänger Thorpe, die aussichtslose Suche nach einfachen Antworten, die glänzende Zerschlagenheit wie koryphäeische Lust, hautnah in der ersten Reihe zu stehen. ‚ Two Dancers ‚ ist die geglückte Reifeprüfung, die Desorientierung wird nun entgültig bei Seite gelegt und die Zeitlosigkeit erhält Ihren heiß umjubelten Einzug. Mehr muss dazu nicht gesagt werden. Die Platte gilt es bedingungslos zu lieben: Jeden Song, jede Strophe, jeden Akkord. Denn ‚ Two Dancers ‚ ist eines der unbestreitbaren Meisterwerke im Jahr 2009.

9.3