The Arcs – Yours, Dreamily,

Alternative RockRock, VÖ: September 2015

Auch wenn im Vorfeld meist nur von Dan Auerbach’s neuem Soloprojekt gesprochen wurde, so ist es doch mehr ein gemeinschaftliches Projekt zwischen Ihm und seiner langjährigen Freunde. „It’s a completely different thing than the Black Keys. Every song on this record is co-written with the whole band. I love being able to sit back and let songs evolve without me. It’s been a new experience.“ Der Black Keys Frontmann lässt uns diese Umstände auch deutlich spüren. So entfernt er sich von seinem tatsächlichen Soloalbum »Keep It Hid« aus dem Jahr 2009, lässt den bluesigen Rock’n’Roll ziehen und konzentriert sich vermehrt auf langsamer reflektierende Momente.

Die Singles »Outta My Mind« und »Put a Flower in Your Pocket« starten das Album nach einem etwas psychedelichen Intro.  »Outta My Mind« mischt erfolgreich launenhafte Retro-Gitarren und wirbelnde Trommeln. “Outta my mind. But I made it. Outta my mind. I’m faded. Outta my mind. The ones, I love, have left my side. Outta my mind. But I made it. Yeah” Zweit genanntes folgt dieser Stimmung, wird aber durch Isaac Hayes Zwischentöne wirkungsvoll begleitet.  »Cold Companion« fühlt sich wie ein Überbleibsel aus dem von Auerbach produzierten 2012er Album für Dr. John an. Es ist eine psychedelische Bewusstseinsspaltung und beherbergt im Inneren The Black Keys, wenngleich ein Patrick Carney nie wirklich am Schlagzeug bei The Arcs sitzt. Schade eigentlich. Denn oftmals verschlafft das Ganze und wirkt allzu flach und vorhersehbar.

Das Ende bildet mit »Searching the Blue« eine weitere langsame prosaische Nummer. Sieht man »Yours, Dreamily« als Nebenprojekt von Auerbach, gehen die Songs in Ordnung. In Betrachtung als eigenständige Band, wird uns jedoch zu wenig geboten. Es wirkt alles zu verträumt, zu langsam, zu weich und sentimental. Auerbach zeigt uns eine andere Seite im Songwriting und daran gibt es nichts störendes, aber ein bisschen mehr Würze hätte der Platte gut gestanden. Jack White hat die Raconteurs und The Dead Weather, wo er experimentieren und Dinge neu vermischen kann. Diese Projekte funktionieren. Bei Dan Auerbach funktioniert wohl nur die Kombination aus Ihm und Patrick Carney.

5.4