Shout Out Louds – Work

Indie PopIndie Rock, VÖ: Februar 2010

Da haben wir Ihn also endlich wieder: Den Shout Out Louds Sounds vergangener Tage. Zumindest oberflächlich gesehen. Natürlich ist das bekennende Markenzeichen der schwedischen Band auch weiterhin Sänger und Gitarrist Adam Olenius, dennoch spürt man merklich eine weitere Verschiebung des Sounds. Nach Ihrem ersten Album, das rücksichtslose und energetische ‚ Howl Howl Gaff Gaff ‚ wechselte die Band zu einem viel schwerer und düsteren Nachfolger bei ‚ Our Ill Wills ‚. Insgesamt gesehen waren beide Werke erfolgreich und gefühlt mit einem starken wie emotional prägenden Stempel. Für das neue Album ‚ Work ‚ gingen die Schweden in die Vereinigten Staaten zu Phil Ek (Fleet Foxes, The Shins) mit dem Vorbehalt einige Schichten abzutragen und die Songs im Gesamten schlanker zu gestalten. Ein Gedanke der auf dem fertigen Album wunderbar zum Vorschein gelangen konnte und als weise Entscheidung gezählt werden darf.

Die lyrische Stimmung ist im Gegensatz zu ‚ Our Ill Wills ‚ nicht mehr so düster und dramatisch, Synthesizer wurden durch Klavier Melodien ersetzt, das Schlagzeug und der Bass sind klar und druckvoll, die Gitarren bleiben auch weiterhin akustisch und Streicher wie Bläser wurden dieses Mal sparsamer eingesetzt. Dezent ins Licht rücken diese zum Beispiel in der Single ‚ Fall Hard ‚, ergänzen mit den anderen Songs ‚ Throwing Stones ‚ und ‚ Show Me Something New ‚ die einprägsamen und beharrlichen Melodien auf ‚ Howl Howl Gaff Gaff ‚, während ‚ Too Late, Too Slow ‚ und ‚ Play The Game ‚ auch weiterhin so majestätisch und erschütternd klingen, wie alles zusammen von ‚ Our Ill Wills ‚. Es schwirrt auf ‚ Work ‚ ein ganz besonderer Charme durch die Lüfte. Ja es wirkt in dieser Jahreszeit wie der warme Sonnenuntergang über einen zugefrorenen See im Winter.

Hinzu gesellen sich Atmosphären von Velvet Underground auf ‚ Too Late, Too Slow ‚ und eine wahrlich denkwürdige Basslinie auf ‚ Play The Game ‚. Im Ganzen gesehen ist die Arbeit ebenso engagiert und leistungsfähig wie bei Ihren bisherigen Veröffentlichungen. Die Shout Out Louds zeigen wieder einmal deutlich, dass nur Sie wirklich in der Lage sind, den Ton jeder Zeit zu ändern und trotzdem im Kern klar erkennbar zu bleiben. Die Kompetenzen bleiben bei ‚ Work ‚ erhalten, werden erweitert und schaffen Raum für zukünftige Arbeiten. Ebenso ist der stetige Fortschritt der Schweden so deutlich zu sehen wie noch nie zuvor und zeigt wieder einmal mehr, dass die Shout Out Louds derzeit von der Qualität hinter keiner anderen schwedischen Band anstehen müssen.

8.3