Lost Horizons – In Quiet Moments

Dream PopIndie PopPop, VÖ: März 2021
Zu den Einflüssen der LOST HORIZONS zählen Ren Harvieu und der Achtzigjährige Soul Sänger Ural Thomas, die gemeinsam mit den Streifzügen in die Barock Pop Balladen das Beste aus Laura Groves und Marissa Nadler herausholen.

2017 nahmen Lost Horizons eine charmante Platte voller konzeptioneller Erkundungen und gut kuratierter Gäste auf. Wenn dies nicht ausreichte, um zu beweisen, dass das Paar Simon Raymonde und Richie Thomas Ihren ursprünglichen Funken wiederentdeckt haben, wird in „In Quiet Moments“ sicherlich genügend Beweise finden, dass ihre Wirkung als kreative Kraft auch im Jahr 2021 fest verankert bleibt. Die Arbeiten begannen vor dem Lockdown mit dem Arbeitsthema „Tod und Wiedergeburt“, das alle Permutationen von physischen zu emotionalen und politischen und lockeren Improvisationen zwischen den beiden umfasste und an potenzielle Gastsänger gesendet wurde. 

Die Texte, die nach dem Lockdown zurück kamen, schienen die Position des amerikanischen Autors Hal Borland zu wiederholen: “No winter lasts forever; no spring skips its turn”, in ihrem zyklischen Glauben an die Hoffnung der natürlichen Ordnung. Und während das Debüt des Duos eine starke Energie auf die Erforschung legte, fühlt sich „In Quiet Moments“ geerdeter und sicherer auf seiner Reise an. Bei diesem zweiten Album tauchen wieder bekannte Gesichter auf, darunter Gemma Dunleavy, Karen Peris von The Innocence Mission, Cameron Neal von Horse Thief und Marissa Nadler. John Lost, Ren Harvieu, Porridge Radio, Penelope Isles, Kavi Kwai und C Duncan geben ihr Debüt auf dem Album.

Als Doppelalbum veröffentlicht, mit der ersten Hälfte im Dezember 2020 und der Fertigstellung zwei Monate später, beginnt „In Quiet Moments“ mit „Halcyon“ und Penelope Isles. Sie sind einer von wenigen Vertretern des Labels Bella Union, das auch Lost Horizons beherbergt. Der Song beginnt mit eindringlichen Indie Rock, der mit niedriger Tonhöhe, klingelnden Gitarrentönen, wehmütigen Akkordfarben und gespenstischen, wortlosen Gesängen erzeugt wird, bevor die klagende Hauptmelodie überhaupt Einzug hält. Zu diesem Zeitpunkt bleibt der Track – wie auch das Album – atmosphärischer Natur mit schwer zu erkennenden Texten, weinenden Gitarrenriffs und einem gleichmäßigen, mittelmäßigen Tempo. 

Der Ton in „In Quiet Moments“ tendiert zu einer unheimlichen, sogar ahnungsvollen Schärfe, zwischen tänzelnden Rhythmen und gelegentlich aufhellenden Arrangements. In weniger guten Händen wäre diese Mischung aus Sängern und Stilen ein unheiliges Durcheinander geworden, aber mit den erfahrenen Meistern Raymonde und Thomas ist „In Quiet Moments“ ein ganzheitlicher audiovisueller Balsam für die Seele geworden. Es beruhigt, umarmt und spendet Hoffnung in dunklen Zeiten.

7.8