Das erste Mal sahen und hörten wir von der jungen Sängerin im April. Es war ein warmer Samstag Abend in München mit dem Titel „Hip Hop Don’t Stop feat. Ladi6„. Man wird es bereits vermuten -Der Ausflug in fremde Genres galt der persönlichen Erweiterung, oder wie es im Allgemeinen bezeichnet wird: Wir wollten unseren Horizont erweitern. Und was trifft sich an dieser Stelle besser, als sich im Bereich Urban Music die Newcomerin Ladi6 anzusehen. Doch um die Ausschweifung in Grenzen zu halten sei knapp gesagt: Es hat gefallen. Ebenso wie eine Reise nach Neuseeland umstandslos empfohlen werden kann. Denn von diesem fernen Land stammt die junge Dame mit samoanischen Wurzeln. Was einen auf dem jetzigen Debütalbum ‚ Time Is Not Much ‚ erwartet, ist wirklich sehr erfrischend und klingt wie die neuseeländische Antwort auf India.Arie, Joy Denalane & Lauryn Hill.
Natürlich ist Ladi6 in Europa ein Geheimtip. Richtig erfolgreich ist Sie dagegen in Neuseeland. Dort glänzt Sie schon länger mit Ihren Verschmelzungen von Jazz, Reggae, soligen Gesang und den sozialkritischen Lyrics. Dazu macht Sie auf Ihrem Debüt gemeinsame Sache mit Ihrem musikalischen Partner Parks (Produzent, Sänger, Multiinstrumentalist). Die Arbeiten zu ‚ Time Is Not Much ‚ dauerten drei Jahre, doch die Zeit hat sich trotz des Titels mehr als gelohnt. Alles klingt unheimlich stimmig, die Atmosphäre bleibt durchgehend entspannend, man spürt in sämtlichen Richtungen die verschiedenen Einflüsse, die Mühe und die souveräne Manier, mit der die Platte produziert und aufgenommen wurde. Nicht umsonst kassierte ‚ Time Is Not Much ‚ jede Menge Lob in Neuseeland, Australien und Japan. Ja selbst verregnete Tage sehen mit den Klängen von Ladi6 nicht mehr ganz so trüb und traurig aus.
Einzelne Tracks werden vielleicht ein wenig in den Schatten gedrängt und entfalten nicht die wohlwollende Wirkung, wie es als komplette Einheit zu spüren ist, doch warum sollte man sich schlussendlich mit nur einem Track dieses wunderbaren Albums zufrieden geben?
