Hinako Omori – Stillness Softness…

AmbientElectronic, VÖ: November 2023
Die neuen Songs von HINAKO OMORI sind makellos verarbeitet. Die Melodien sind eingängig. Die Texte unvergesslich. Es funktioniert unglaublich gut als Soundtrack für Zugfahrten, besonders nachts.

Für Hinako Omori sind Synthesizer ein Portal zum Unterbewusstsein. Weit davon entfernt, steril oder streng zu sein, „synths really do respond to how you’re feeling“, sagt die in London lebende Künstlerin, Produzentin und Komponistin. „There have been times where I’ve felt stressed and my synth would go out of tune. I took it to a repair place once, thinking that something was wrong with it, but it was fine; I think it was to do with my energy levels. So when I sit down and write something, whatever comes out is relevant to how I feel in that moment because the synthesiser is responding to it. The music really becomes a map of my emotions.“ 

Seit dem Debütalbum „A Journey…“ aus dem Jahr 2022 hat sich Hinako Omori schnell zu einer der überzeugendsten Musikerinnen Großbritanniens entwickelt, die die Grenzen zwischen Klassik, Elektronik und Ambient verwischt. Die Landschaftsinspiration von „A Journey…“ werden hier gegen etwas Rhythmisches, Meditatives und Binaurales eingetauscht. Es stellt verstreute, eisigere Melodien insgesamt wärmeren und üppigeren Akkorden gegenüber, die anschwellen, um die melodische Kargheit zu unterdrücken, unterstützt durch Omori’s erhöhte Stimmpräsenz. 

Auf „Cyanotype Memories“ ist die klassische und Ambient-Fusion ihres Debüts präsent, ergänzt durch einen aggressiveren elektronischen Aspekt, wo sich diese in einem treibenden Crescendo vereinen, begleitet von einem sparsamen Einsatz der Drum Machine. Getreu der Erzählung von Stille und Sanftheit als selbstheilender Odyssee eröffnet Omori mit ihren introspektiven Texten einen schützenden emotionalen Raum, überwindet letztendlich die dunkleren Qualitäten der Platte und rundet ein Paket ab, das zu menschlich ist, um noch als Dissoziationsmusik zu gelten. Das Ergebnis etabliert Omori als willkommene Präsenz in der Ambient-Landschaft.

8.3