Helgi Hrafn Jónsson – Blindfolded

PopRock, VÖ: Juli 2011

Viele werden dem Irrtum noch immer unterlegen sein, doch Island hat bei Weitem mehr zu bieten, als einen spuckenden Vulkan und die Macht damit sämtliche Flughäfen der Welt an den Rand der Verzweiflung zu treiben. So zum Beispiel andere isländische Künstler wie Björk und Sigur Rós. Eine weitere Alternative zeigen wir euch heute mit dem Release zu ‚ Blindfolded ‚ von Helgi Jónsson. Der isländische Multiinstrumentalist glänzt auf seinem neuen Minialbum mit neugierigen Geheimnissen, zugänglicher Musik und einer intensiven Spannung in schwebender Melancholie. Das erste Stück ‚ Make Me Fall ‚ übernimmt die Radiotauglichkeit des Albums, erzeugt mitreißende Refrains und bewerkstelligt das mit einer souveränen Perfektion.

Im Gegenzug blendet der Song auch ein wenig, da die folgenden Minuten nur wenig mit ‚ Make Me Fall ‚ gemeinsam haben wollen. ‚ Aurora ‚ und der gleichnamige Titeltrack ‚ Blindfolded ‚ versüßen kalte Tage im Januar, spülen vergessene Gefühle an nasses Tageslicht und ziehen uns konsequent in den eigenen Bann. Zugleich ist ‚ Blindfolded ‚ ein erster Vorgeschmack auf das im Herbst erscheinende neue Helgi Jónsson Album. In den jetzigen Minuten bekommt der Hörer zudem das Gefühl, mit jedem Song ein Stück tiefer in der Materie einzutauchen. ‚ Wild Hearts Run Out Of Time ‚ gehört dann zum gefühlsstärksten Höhepunkt auf ‚ Blindfolded ‚ und offenbart gegen Ende mit überschäumenden Arrangements einen Ausbruch der Emotionen. ‚ Thu Matt Alltaf Gista Her ‚ blickt dann zurück auf die isländischen Wurzeln und bedeutet frei übersetzt soviel wie „Du solltest immer bei mir bleiben“.

Zugleich ein Grundsatzthema auf ‚ Blindfolded ‚, während wir bei ‚ I Snjokomu ‚ am Ende der kurzen Reise angekommen sind. Schön war sie trotzdem. Die Eindrücke brauchen nun ihre Zeit um verarbeitet zu werden und glücklicherweise können wir es behutsam angehen, da es bis zum Release des neuen Albums natürlich noch bis Herbst dauern wird.

7.0