Goldfrapp – Tales Of Us

Indie Pop, VÖ: September 2013

‚ Tales Of Us ‚ ist das nunmehr sechste Album der Band und wurde von Alison Goldfrapp und Will Gregory geschrieben und produziert, in ihrem Studio auf dem Land in Westengland aufgenommen und einer der daraus entstandenen Tracks ist das eröffnende ‚ Jo ‚ und entführt uns zugleich in eine zauberhafte Welt aus bunten Schaukeln, kleinen Bonsai Bäumen und herrlich duftenden Nelken. Man spürt es bereits hier ganz deutlich: nach den zwei Jahren andauernder Arbeiten erscheint einem diese Platte als geradezu schwelgerischen Werk – es ist das bis dato erzählerischstes, kinematografischstes und intimstes Album von Goldfrapp. Danach erklingen die gehauchten Zeilen, „When you dream you only dream your Annabel/ All the secrets there inside you Annabel“, und erzählen die Geschichte eines Mädchen, gefangen im Körper eines Jungen.

Das Stück hinterlässt eine schwerelose, ätherische und auch seltsam transportive Atmosphäre in unserem Inneren zurück. Mit einem wesentlich höheren Einsatz an Instrumentierungen treiben erneut wir im folgenden Stück ‚ Drew ‚ auf einer kinematografischen Woge durch wunderschöne lyrische Weiten und entdecken dabei bislang unbetretene Orte. Ein bereits bekannter ist die große alte Kapelle in Manchester, die eine perfekte Kulisse für die Aufnahmen bot und man sich selbst nur im Ansatz ausmalen kann, wie betörend die Wirkung der untergehenden Sonne durch die Glasfenster auf das Orchester und die Chöre gewirkt haben muss. Es durchflutet uns eine natürliche Schönheit in der eindringlichen, nächtlichen Atmosphäre und ist damit auch eine willkommene Abwechslung zu der oftmals überzogenen Theatralik des unmittelbaren Vorgängers ‚ Head First ‚ aus dem Jahr 2010.

Fast ausnahmslos alle Stücke sprechen in der ersten Person und mit ‚ Clay ‚ bieten uns Goldfrapp zum Abschluss ein zärtlich beginndes Stück, welches sich im weiteren Verlauf zu einer aufragenden Hymne verwandelt. Ein Albumtrailer bietet ab sofort die Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen: die Bilder stammen von Filmemacherin Lisa Gunning, sie sind Teil einer größeren kinematischen Erzählung, die das Album begleiten und später in ausgewählten Kinos gezeigt wird.

7.6