Future Of The Left – Travels With Myself And Another

Indie RockRock, VÖ: Juni 2009

Das meiste aus dem Debüt der drei Waliser im Jahr 2007 bestand aus gebrochenen Rhythmen wie die ersten beiden Singles ‚ Fingers Become Thumbs ‚ und ‚ The Lord Hates A Coward ‚. Falko´s lyrische Empörung entlud sich in dunklem Humor und instrumenteller Aggression. ‚ Curses ‚ war ein Album wie man es sich nicht besser hätte wünschen können. Unwiderstehlich-sägende Gitarrenriffs lieferten sich ein knochenhartes Duell mit der unnachahmlichen Stimme von Andy Falkous. Doch während andere Bands mit der zweiten Platte noch eins drauflegen, beugen sich die anderen den grausamen Mechanismen des Musikmarktes, unterwerfen sich und driften ab ins unabsehbare Chaos. Future Of The Left hat es zum Glück nicht so dramatisch erwischt, dennoch ging auch an Ihnen der Kampf auf ‚ Travels With Myself And Another ‚ nicht spurlos vorüber. Aufgenommen wurde die Platte im November in Wales und erschien auf dem Label 4AD Records. Doch wäre das zweite Album nicht schon alleine schwer genug, sickerten die Songs allesamt noch vor der eigentlichen Veröffentlichung ins Netz.

Unerlaubt natürlich. „I’m not angry, just a little worried that the record we made will get lost amongst the debris and leave us playing shows – fifteen people and a world of disillusion.“ Aber Future Of The Left haben diesen Rückschlag auf die besonders britische Art und Weise hinter sich gelassen, „In fact I don’t blame you, unless you leaked it, in which case I WILL KILL YOU“. Und wie die Aussage, so in etwa die zwölf neuen Songs auf der zweiten Platte von Andy, Kelson und Jack. ‚ Arming Eritrea ‚ kombiniert sogleich wilde Riffs mit einer Reihe von kollidierenden Witzen, die Hinweise auf die neue Definition der Männlichkeit geben. ‚ Chin Music ‚ ist offensichtlich von den karibischen Bowlers inspiriert worden und lässt sie entweder zu den größten Cricket Fans aufsteigen, oder zu einer absurden Parodie entgleisen. „I only hit him cause he made me mad.“

Natürlich, wie schon zu Zeiten von ‚ Curses ‚ gehört auch hier der größte Teil an die Wegwerfgesellschaft und viele Texte sagen im Grunde nichts aus, doch muss das nicht unbedingt auf schlechtes Songwriting zurück führen. Andy Falkous gibt sein Bestes und hält auf ‚ Travels With Myself And Another ‚ genügend viszeralen Nervenkitzel parat, erzählt von den Auseinandersetzungen der modernen britischen Männer von Heute und scheut sich auch nie davor, selbst eine Antwort für die Probleme zu geben. Und natürlich gibt es schlussendlich nur einen Weg, um in den Genuss der zwölf Songs zu gelangen: “ Just buy a copy, and PLAY IT FUCKING LOUD.“

7.1